foll daneben

Begonnen von amarillo, 2005-07-24, 00:19:50

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M. Aut

Gerade gelesen:

Denn die endgültige Privatisierung der Autobahnen, vor acht Jahren als Schritt zur Modernisierung gepriesen, nutzt vor allem den Betreibern:

Ist ,,nutzen" nicht ein transitives Verb?

Kilian

Laut Duden häufiger, aber nicht notwendigerweise: in beiden Verwendungen sind nutzen und nützen austauschbar.

Wortklauber

Was wäre dann, so fragt der Wortklauber, die Strategie des Neutschen? Die deutsche Sprache macht hier tendentiell einen Unterschied, legt sich aber nicht fest. Soll die neutsche Sprache sich auf die Seite der Indifferenten schlagen, also die beliebige Nutzung propagieren? Oder soll sie die Tendenz zum Gesetz machen? Oder soll sie etwas ganz anderes (also z.B. eine andere Weise der Unterscheidung zum Gesetz erheben und weitere Formen wie nitzen, notzen und nötzen einführen), damit nicht etwa irgendwann jemand kommen könne und behaupten, dass die neutsche Sprache einen gewissen Grad der Verständlichkeit erreicht habe, vollkommen im Widerspruch zu ihren Zielen?

Kilian

Mindestens erst mal die Tendenz zum Gesetz erheben, süge ich! Dann können wir immer noch weitersehen. nötzen klingt z.B. wie ein Kausativ zu nützen: Ich repariere das Licht und nötze es dir dadurch!

Wortklauber

Im Spiegelforum:

Der eigentliche fehler der Story ist wohl die Behauptung, dass sich 1911 ein britisches Flugzeug über den "Weiten" des Atlantiks befunden hätte. Zu dieser Zeit hatte es noch keine Atlantiklüge gegeben ...

Konsequent ist die fehlerhafte Schreibung des Wortes "Fehler": Einheit von Inhalt und Form! Die Atlantiklüge ist sicher - anders als die Auschwitzlüge - nicht verboten.

Stollentroll

Aus der Zeitungsbeilage "Bauen und Wohnen" zum Thema Rauchwarnmelder :

Die kleinen Helfer müssen richtig aufgehangen werden
3 Dinge sagen immer die Wahrheit : Kinder, Besoffene und Leggings.

Wortklauber

Das ist umgangssprachlich (mindestens in vielen deutschen Gegenden) eine ganz gewöhnliche Form.
Auch in der älteren Literatur findet man das Partizip "aufgehangen" häufiger:
https://www.google.com/search?client=safari&rls=en&q=%22ihn+aufgehangen%22&ie=UTF-8&oe=UTF-8
und ebenso das Präteritum "hing auf":
https://www.google.com/search?client=safari&rls=en&q=%22hing+ihn+auf%22&ie=UTF-8&oe=UTF-8#rls=en&q=%22hing+ihn+auf%22&nfpr=1
https://www.google.com/search?client=safari&rls=en&q=%22ihn+aufhing%22&ie=UTF-8&oe=UTF-8
So furchtbar "foll daneben" scheint es mir also nicht zu sein, höchstens ganz knapp daneben.

Stollentroll

Zitat von: Wortklauber in 2014-11-05, 02:10:02
Das ist umgangssprachlich (mindestens in vielen deutschen Gegenden) eine ganz gewöhnliche Form.

Bei uns hier im Bergischen auch. Verkehrt ist es aber aus meiner Sicht trotzdem - und als Titelzeile eines Zeitungsartikels erst recht.
3 Dinge sagen immer die Wahrheit : Kinder, Besoffene und Leggings.

Wortklauber

Gestern in den Tagesthemen
http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-3307.html
(nach 7:00) bittet der Sprecher seinen Interviewpartner für Leute, die sich nicht so ,,auskönnen kennen", um eine Erklärung, was wir an Erkenntnissen von dem ,,flügenden Kielschrank" erwarten kekünnen.

Wortklauber

Ramelow soll in seiner Antrittsrede gesieren haben

"Wir müssen gemeinsam zusammenstehen."

Das klingt mir sehr nach volksdemokratischem Gewäsch.

Wortklauber

Beim Blauwal bedeute Größe hingegen einen Wettbewerbsvorteil: In Zeiten von Futterknappheit erlaube ihm seine Masse, zu Plankton-reicheren Gefilden zu wandern, ohne zu verhungern. Er kann auch laut der aktuellen Studie 33 Meter lang werden, was in etwa dem bislang angegebenen Rekord entspricht. Allerdings werde er je nach Region auch oft viel kürzer, und insbesondere die Messungen vor 1920 seien wenig vertrauenswürdig.

Da hätte ich gerne einmal eine Auskunft von dem Zoologen, wie es sein kann, dass Wale plötzlich viel kürzer werden. Oder geschieht es gar nicht plötzlich?

Berthold

#2141
Dein Schmäh, lieber Wortklauber, war doch wohl, daß sich die Tiere nicht verkürzen sesüllkünnen. (Hungernde Zuckmückenlarven dedörfen selbst das zusammenbringen - Wirbeltiere werden wohl nur mägerer.)
Ich dächte, daß bei den Großwalen die besonders großen Tiere bevorzugt bejagt worden sind und daher nicht mehr existieren. (N.B.: Der Grönlandwal - Balaena mysticetus - kann, nach "Wikinautica", offenbar über 200 Jahre alt werden.) 
Ich glaube, daß das - Verschwinden der Längsten - auch beim Nilkrokodil (Crocodylus niloticus) oder beim Mississippi-Alligator/Hechtalligator (Alligator mississippiensis) so ist.

Soeben, bei der Abtheilungsbesprechung memuoß ich wieder einmal bemerken, daß auch hier ein gewisser übler Druck auf den Längstgewachsenen besteht. So etwa: Wir alle müssen uns fortwährend um Projekte kümmern, Anträge schreiben ... - und was tust Du? Worauf ich nur einen Einfünftel- bis Zweifünftelposten und mehrere krankheitsbedungene Hospitl-Sitjueischns zum Kontern habe. Als ich meine Beiträge zur BodenKULTUR, die oft sehr kriftigen Mitternachts-Gesänge ("Ensemble Umsonst") - getoxen nach Nestroy-Kuplees - auf etlichen BOKU-Bällen (immerhin in der Hofburg) ins Treffen fiahr, könnt Ihr Euch Frau I.-s (der Geschäftsführerin) allerliebstes Gelächter sicher vorstellen. Worauf ich brummig auf ihr jensbezügliches Nichtskönnen hinwies.

Auf der alten Zoologie gaben wir uns ugbrens Punkte für besonders lange Arbeitszeiten. Die längstmögliche & härteste Schicht - quasi in einem durch, mitsamt der gesamten folgenden Nacht - war die
"Blauwal-Nachtschicht". Welchselbige die Frau I. wohl NIE zusammenbrächte.     

Wortklauber

Zitat von: Berthold in 2015-01-14, 12:16:13
Dein Schmäh, lieber Wortklauber, war doch wohl, daß sich die Tiere nicht verkürzen sesüllkünnen. (Hungernde Zuckmückenlarven dedörfen selbst das zusammenbringen - Wirbeltiere werden wohl nur mägerer.)
Möglich sein kekünne in der Biologie natürlich so Einiges. Immerhin verfüge ich auch über ein Körperteil, dass seine Länge regelmäßig verändert. Das Oftvielkürzerwerden eingeschlossen.

Berthold

#2143
Zitat von: Wortklauber in 2015-01-14, 23:21:42
Zitat von: Berthold in 2015-01-14, 12:16:13
Dein Schmäh, lieber Wortklauber, war doch wohl, daß sich die Tiere nicht verkürzen sesüllkünnen. (Hungernde Zuckmückenlarven dedörfen selbst das zusammenbringen - Wirbeltiere werden wohl nur mägerer.)
Möglich sein kekünne in der Biologie natürlich so Einiges. Immerhin verfüge ich auch über ein Körperteil, dass seine Länge regelmäßig verändert. Das Oftvielkürzerwerden eingeschlossen.

Du mienest wohl den Durchmesser. Deine/Die Pupillen, oder?

So etwas Verläßliches wie Atropin memüesse es halt auch für den Pipihahn geben. Schniedelwutzín oder so. 
Denn Viagra scheue ich irgendwie;* zu pharmazeutisch.

*An dieser Stelle ist der Strichpunkt (das "Semikölönle") verpflichtend; ein viel zu selten verwandtes Satzzeichen; quasi das Blutpenlein unter den Interpunktionen; die "caudina sanguinea".

Wortklauber

Zitat von: Berthold in 2015-01-15, 09:40:00
Zitat von: Wortklauber in 2015-01-14, 23:21:42
Zitat von: Berthold in 2015-01-14, 12:16:13
Dein Schmäh, lieber Wortklauber, war doch wohl, daß sich die Tiere nicht verkürzen sesüllkünnen. (Hungernde Zuckmückenlarven dedörfen selbst das zusammenbringen - Wirbeltiere werden wohl nur mägerer.)
Möglich sein kekünne in der Biologie natürlich so Einiges. Immerhin verfüge ich auch über ein Körperteil, dass seine Länge regelmäßig verändert. Das Oftvielkürzerwerden eingeschlossen.

Du mienest wohl den Durchmesser. Deine/Die Pupillen, oder?

Nö, ich meinte meine Zunge, wenn ich sie Dir rausstrecke!