Ganz nebenbei: neue Storke

Begonnen von versucher, 2005-08-27, 12:28:41

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Berthold

Zitat von: Ku in 2008-05-13, 18:42:16
Zitat von: Berthold in 2008-05-13, 18:33:49
Was machst Du aber mit Formen mit 11 Buchstaben - 'du integrierst', 'wir integrieren', 'ihr integroeret'?

Wenn ich die Buchstaben einfach ineinander häkele, habe ich da keine Schwierigkeiten.

Das seh ich anders: 'Ich irniteerge'. Bei 'integrierst' kommst Du zunächst zu 'irniteergs'. Wo aber bringst Du dann das 't' unter. Etwa am Wortanfang? 'Tirniteergs'? - Der Dreifach-Zippverschluß ist meines Wissens noch nicht erfunden.
Aber jetzt hau ich hier ab. Guten Abend!

Ku

Ich trenne nach den ersten 6 Buchstaben und häkele dann, ist doch logisch.

Berthold

#377
Zitat von: Ku in 2008-05-13, 19:08:47
Ich trenne nach den ersten 6 Buchstaben und häkele dann, ist doch logisch.

Tja, so nah, so schlecht. Eine computerlinguistische Form wie 'iinetresgtr' hat halt, nun ja, keinen Scharm -, den mir der feine Ansatzhauch von 'hbohr', 'hböre', 'horen' schon zu haben scheint.
Schriebe ich jetzt, daß Du als Parodist halt immer erst eine Vorlage briöchest, um in Fahrt zu kommen, wü(r)test Du ant, dies wäre keine Parodie; und schriebe ich, daß Dir 'balzen - bielz - bielze - gebalzen' als prima Sturck, hingegen 'grasen - furn - fürne - geolgen' als übersponnene Kopfgeburt erschiene, flugs hieße es, das habest Du nie guschrimp. - Wohl aber gedacht, dächte ich.

Ku

Zitat von: Berthold in 2008-05-14, 11:02:38
... Schriebe ich jetzt, daß Du als Parodist halt immer erst eine Vorlage briöchest, um in Fahrt zu kommen, wü(r)test Du ant, dies wäre keine Parodie; und schriebe ich, daß Dir 'balzen - bielz - bielze - gebalzen' als prima Sturck, hingegen 'grasen - furn - fürne - geolgen' als übersponnene Kopfgeburt erschiene, flugs hieße es, das habest Du nie guschrimp. - Wohl aber gedacht, dächte ich.

Wie wäre es, Du schriebest nichts von alledem?

Ich trage hier auch nur meine Ideen vor. Was macht es, wenn sie aus Vorlagen entstanden sind?
Es steht Dir natürlich zu, meine Ideen nicht gut zu finden und das auch in allen Einzelheiten zu begründen.
Was aber sollen die Unterstellungen, welche Antworten ich gäbe oder was ich gar dächte? 

Berthold


Parodien und Variazioni können eh ein Mordspossen sein, sind aber nicht unbedingt Ideen.
Irgendwann werde ich hier noch einmal, vor ZeugInnen, versuchen, eine Deiner Antworten zu antizipieren.
&: Stölle ich Dir etwas unter, verwönde ich dann den Konjunktiv 2?

Berthold

#380
'Und nun, 1722, kommen also Fremde auf drei großen Schiffen an. Einige Rapa Nui paddeln ihnen neugierig entgegen. Doch dann fällt der erste Schuss, »worauf sie alle ins Wasser sprungen und davon schwummen«, wie der mecklenburgische Korporal Carl Friedrich Behrens, damals 21 Jahre alt, vermerkt.'

Aus einem Schrieb über die Osterinsel: http://www.zeit.de/2006/16/A-Osterinseln

Agricola

Gerade in der Liste angemolden:

verschwiemeln, verschwalm, verschwülme, verschwelmen

Die Vokale in der betonten Silbe sind alle lang zu lesen.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Berthold

#382

Größtenteils eine Kopie eines Beitrages zum 'Beileid':

Zitat von: Kilian in 2008-05-30, 12:10:28
Der Knupf zeigt zum Unterschied zwischen zwei alten Versionen der Seite. Klickt man oben nomma auf "lesen", gelangt man zur aktuellen, korrigorenen Version.

Ich vermeine, ein Verb mit Tripel-(oder Quadrupel-)Praesens aufgesporen zu haben:
saugen/siehen/sügen - sog - söge - gesogen/gesoŋ.

Diese Verbgruppe kekünne grundsachltz Kausative haben.
Beispiele:
Dädalus fläugt seinen Sohn Ikarus, bis dieser flaugt/fliegt/flügt.
Ein Bettler kräugt seinen Lehrling, damit der später mehr Geld kraugt/kriegt/krieht/krügt.
Ein schlechter Freund läugt einen Jüngling, bis daß der laugt/lügt/lieht wie gedroŋck.
Ein Typ von 'Kreative Lyrik' täugt eine junge Autorin beim Verseschmieden, bis ihre Gedichte etwas taugen/tiegen/tiehen/tügen.
Ein Kutscher zäuht* ein junges Pferd, damit das bald den Wagen zieht/ziegt/zaugt/zügt.
'Zäugt' ließe beim Hören auf eine 'Bestiogenese' schließen.

Berthold

#383
Leider gibt es in unserer 'großen Verbliste' hunderte Formen, die wie 'lüpfen - lopf - löpfe - gelopfen' jedem Stein aus dem Weg ghehompff sind. Ausgebryuntt von einer Bande von Fadmingern, möchte man denken. Also, zunächst knille ich dieses Verb doch zur diphthongierenden Konjugation ...

Wem das eine Künstelei erscheint, dem knalle ich ein Beispiel aus der Dialektkunde entgegen, eine diphthongierende Mundart - aus dem alten Schlesien:
http://www.vogel-soya.de/Zoellnig_Mundart.html
'Aberglauben:
Mêne Hinder liäin ni, und do huâu ich anne Muâid und die suâite: "Frau, ich war ze ann Sâk sacken und do truâoi ich se hing nôus un do gêich uff Nuckwersch Granze und do driä ich mich drê mol mit a Hindern und ich bât a Vaterunser und dernau schlepp ich se der Kreuze und der Quâre4) und do kumm ich wêider heim und ich luss se rôus und da wann se schu liäin".'

Bei 'lüpfen' föge (Ihr verzeiht?) ich dann, um palatalisorene 'l-s' herzuschreimp, noch ein 'Äütßadl' aus der italienischen Orthographie dazu:

'lüpfen - lupft - lupf - lupft - gliapf - gliüpfe - ghegliumpff'

Call it whatever you like!

Berthold

#384
A) Vom München oder Mönchen; B) vom Castrinum:

Zweierlei:
A) Aus dem 'Pfeifer':
kastrieren Vb. 'verschneiden, entmannen, (...), entlehnt (16. Jh.) aus gleichbed. lat. castrare, älteres mhd. mün(e)chen, frühnhd. münchen, mönchen (eigentl. 'zum Mönch machen') und mhd. kappūnen, kappen, frühnhd. kapaunen (...: Ich erspare mir, das G'sätzel nach 'Kapaun' hier herzuschreiben) verdrängend.
Ich behielte das 'Mönchen' bei, driäcke nur in den Imperativen, in Präteritum, Konjunktiv II und Partizip II den schralchken Schnitt konsonantisch und beim passiven Partizip II auch vokalisch aus (überdeutlich zu sprechen; X wird normal golens; CH wie in 'ach', außer vor '-iiieeä(!)', dort wie in 'ich'; Ř: wie im Tschechischen, aber stimmlos; dadurch entsteht in einigen Formen zumindest eine weitere, stimmlose Silbe):
mönchen - müncht - müŋXCHŘ! - möŋXCHŘT! - monŘCHX - münŘCHXe - a) Ich habe g.: gemnuŋCHŘX - b) Ich werde g.: gemnuŋCHŘXiiieeä(!)

B) Eines meiner wilderen Bücher ist 'The Sino-Tibetan Languages' (© 2003, 2007) Edited by Graham Thurgood and Randy J. Lapolla - 727 pp., Routledge. Darin fand ich nun Wörter für Tiere, die, irgendwie & nahezu, 4 Geschlechter haben können.
Eine seltene Sprache ist das NAR-PHU. 'The Nar-Phu language is spoken by the 800 people of the villages of Nar and Phu, located in the Valley of the Nar Khola in the Manang District of Nepal. The territory they inhabit is very high (the lowest point in their territory is approximately 3500 metres in altitude) and their main occupations are yak herding and small scale farming.'
(...)
'There are no concord classes (genders) in Nar-Phu. There is, however, a system of suffixes used to create nouns which refer explicitly to  male and female people or animals and even, in a few cases, to castrated males. A few examples follow {bold letters used by me}:'

Ungendered noun   Male       Castrated male   Female
rœ^* goat           râpho      râpε                 râmo 
*: '^' über œ
    horse         photyεn   phôrtε              môrtε   
     






Agricola

Ich empfehle als Alternative zu "streiken, striek, gestrieken" — insbesondere für die Fälle, wo jemand radikal zu streiken abbesochtagt, einschlielß der Verweigerung, weiterzuleben

streiken - strick - gestricken
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Agricola

Söben als neue Störcke abgesonden:

vergrätzen, vergrartz, vergrürtze, vergrargerortzen

Warum so kompliziert? Weiß ich auch nicht, aber ich denke, es wird ja auch nicht gleich jemand deswegen vergrargerortzen sein.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Fleischers Karsten

Zur Fußball-EM, wo alle molgen Menschen sich die Lunge aus dem Leibe brüllen, bis sie follends heiser sind, die Coniugatio raucum*:

schreien - xrei't - xrie - xexrien
kreischen - xrei'scht - xriesch - xekxriechn
brüllen - brxullt - brxioll - xebrxiulln
krakelen - äält kxrax - aal kxrax - kxraxoln


(x wird gesprochen wie ch in ach, aber noch etwas heiserer, ch wie in ich, nach ei entgleitet die Stimme dermaßen nach oben, dass eine kurze Pause, angedioten durch das Apostroph, einsetzt)


Die wimmernden Hoilsusen nach einem verlorenen Spiel dürfen naturl auch nicht vergessen werden, daher die Coniugatio vagio*:

wimmern - wrmnd - wrarm - wewrummn
jammern - jrmmd - jarmm - jejurmmn
winseln - wlnsd - walms - wewulsnn


Das e sei kaum zu sprechen, a und u jeweils dem Laute einer läufigen Katze und eines einsamen Hundes zu imitieren - aber ohne dabei die Lippen zu weit zu öffnen.

*Die Lateinkenner unter uns mögen mich berichtigen.
Karsten

Agricola

söben neü angemolden:

türken (turk, turkst, turk, türken, türkt, türken), totork, totörke, türke! türkt!, teturken

Die Präsensbildung ist an "müssen" angelehnen.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Grinsekater

Als alter-nah-tiefes Party-Zipperlein von ,,jauchzen" (bislang: gejiochzen) möchte ich vorschlagen:

jochgezogen

Denn was tut man vor Freude, wenn man ein Joch nicht mehr ziehen muß? Sofern man noch Atem hat jedenfalls?