PerVers XV Marburg 2012

Begonnen von katakura, 2012-10-22, 17:49:09

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Amerikareisender

Zitat von: Kilian in 2012-10-27, 14:18:58
kamen wir dann auf die Idee, ein Ausweis mit der Aufschrift berechtigt zu gar nichts sei doch eigentlich viel cooler.

Sowas kann man sich beim amerikanischen Konsulat besorgen. Habe das schon einmal gemacht. Auf den Visum steht u.a. "Dieses Visum berechtigt nicht zur Einreise in die Vereinigten Staaten von Amerika." Kein Witz.

amarillo

Schabe den Samstag in seiner Gänze momentan nicht parat, erirnne mich aber, daß wir bei der Lektüre einer Speisen-/Getränkekarte der Idee zur Geburt verhalfen, der Deutschen Gastronomie künftig unsere Dienste (gegen horrende Honorare, versteht sich) anzubiedern, ihre Angebotsverzeichnisse sowohl rechtschriebhalber als auch kommatös auf einen akzeptablen Stand zu bringen. Kurz: gnadenlose Ausnutze der offenbar selbst in der gehobenen Gastronomie um sich greifenden Lese-/Rechtschreibschwäche.
Die angehuffenen Erträge kekünne man ja dann anlalß künftiger PerVersen und Wallfahrten hemmungslos verknattern.

Wobei mir auffällt: wir haben überhaupt keinen Marketing-Strategen - Freiwillige? Schwürde mich ja melden, aber schaut Euch mal die Latte meiner Ämter an - ich weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht, wo ist der Panik-Knopf? Hilfe, Herr Auftberagener für latente und akute Hysterie - meine Nerven...
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

katakura

... dann mach ich mal den anfang, was den samstag angeht ...

... allgemeines aufstehen und frühstücken der perVersen in den diversen marburger hotels / unterkünften, u.a. der bestrenommorenen "sonne" am marktplatz, in der ku, amarillo und meinereiner logoren ... danach zusammenströmen der perVersen bis 10 uhr am ausgangspunkt des stadtrundgangs, der elisabethkirche ... dort geraume zeit herumstehen und warten u.a. auf den als letzten erscheinenden ganter, der c.t. mit einem ominösen roten beutel auftoch, dessen inhalt vorerst jedoch vor aller augen verborgen blieb ... danach gemeinschalfte besichtag des ältesten rein gotischen gotteshauses im deutschsprachigen raum (u.a. vorbild für den kölner dom) ... die moderne orgel wurde allgemein für zu bunt und daher unpassend empfunden, weselnt mehr gefiel der prächtige gotische sakophag inkl. baldachin für die heilige elisabeth, in dem sie seit der reformation (und der damit verbundenen entfarn ihrer gebeine, gearme etc. durch den protestantischen landgrafen philipp) allerdings ebenso wenig ruht wie in dem prächtigen güldenen schrein (erorrn an jenen der hl. drei könige in köln) in der angrenzenden sakristei ... sehr beeindruckend ebenfalls: die hochgotische grablege der hessischen landgrafen neben dem chor ... das grab des feldmarschalls von hindenburg, das sich seit dem zweiten weltkrieg unpassenderweise auch in dem ehrwürdigen gotteshaus befindet (die amis wussten einfach nicht wohin mit paule, als sie die deutschen bei marburg mit ihm überroschen), ward hingegen nicht gefunden - und eigelnt auch nicht gesoochen :) ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

katakura

... nach eingehender betrucht der elisabethkirche von innen und außen (wo u.a. jesus am kreuz "die marilyn macht", wie ein perVerser konstator) wolnden die perVersen etliche stufen der kirche gegenüber hinauf zur "michelchen" genannen alten pilgerkirche "st. michael" ... die kapelle war zwar verschlossen, doch boten durmherum etliche halb eingesunkene grabsteine vornehlm aus der barockzeit einen malerischen anblick ... weiter oberhalb des michelchen wand sich ein "am weinberg" (den es aber gar nicht gab!) genannener schmaler weg zwischen großartig am südhang gelegenen villen (mit top-ausblick zum gegenüber auf einem bergsporn emporragenden schloss) entlang ... den dort entlangwandelnden perVersen fielen vor allem die von den eingeborenen angelegenen metallenen schrägaufzüge ins auge, mit denen wahrscheiln die samstalgen einkäufe in schneller fahrt (und nicht in langsamer tragung über steile stufen) zu den weiter unten liegenden häusern befördert werden ... tolle erfindung, aber leider gerade nicht in betrieb ... nach ausgiebigem genuss des blickes auf die marburger altstadt und das darüber thronende schloss ging es wieder hinab zur elisabethkirche und hinein in das gewirr der fachwerkumstandenen gassen ... indes: man kam nicht weit, da schon beim erstbesten (italienischen! was sonst!) café eine rast eingelegen werden musste ... immerhin war es über elisabethkirche, michelchen und weinberg fast schon 12 uhr geworden ... der einnahme von diversen heißen und kalten getränken fulg der steile aufstieg über kopfsteingepflurstene straßen, wobei am steinweg andächtig die riesigen köpfe der sieben geißlein und der noch riesigere kopf des eher an einen bären erinnernden wolfes aus dem grimmschen märchen gegroßen wurden ... die weit über den köpfen der vorübergehenden angebrachte installatur ist teil des überaus witzig ::) benannen grimm-dich-pfades durch marburg, auf dem mittels großer bunter figuren an verschiedenen stellen der stadt an die kinder- und hausmärchen der beiden sprachmächtigen brüder erorrnen wird ... kurz darauf begongen die perVersen bleistiuftsweise dem oberhalb eines brunnens hockenden froschkönig, dem jedoch nicht allzu viel aufmurks geschonken wurde, da das nächste ziel lockte: die ehemalige kilianskapelle!!!
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

katakura

#34
... am schuhmarkt versolmmen sich die perVersen vor den stufen der einstigen kapelle, des mit über 800 jahren ältesten gebäudes der marburger altstadt, um dem geliebten sprachführer kniend zu huldigen und seinen segen zu erflehen ... gnädig wurde dieser vom huldvoll lächelnden gesalbten nach geraumer zeit denn auch ertielen, wobei großzügigerweise auch die stadt und der weltkreis etwas abbekamen - ohne davon jedoch notiz zu nehmen ... sich ganz auf den pompabtielvollmbeachtogenen güga verlassend, besachtogen die durch den segen machtvoll gestorkenen perVersen im folgenden den einbedruckenden, steil zum rathaus hin abfallenden marktplatz marburgs, der nicht nur durch das vielfach fachwerk betört, sondern auch durch das gewusel an einheimischen und touristen ... nalmes gewusel war es dann auch, das den bis dahin nahezu geschlossenen marschblock der perVersen in der vom markplatz abzweigenden barfüßerstraße (die zwecks aufstieg zum schloss betreten worden war) aufbrach ... eine dreiergruppe, bestehend aus amarillo, karsten und mir, konnte sich unbeabsachtogen vom pulk der anderen perVersen absetzen und verlor im steten vorwärtsgehen den blickkontakt zur hauptgruppe um den trotz marburg-innenstadtkarte (die er mal hierhin, mal dahin drah und wand, um sich zu orientieren) zunehmend verwurrener wirkenden pompabtielvollmbeachtogenen güga ... diesem ward, soweit ich mich erinnere, ob seiner unkenntnis der marburger topographie auch spontan das treffende amt des auftberagenen für verurr und verwurr (oder so ahln? hat jemand die genaue bezinch verzinchen?) verliehen ... dennoch fand die ausreißergruppe wieder zurück zum hauptfeld und strob mit diesem den schneidersberg treppauf gen schloss ...
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katakura

#35
... an der pfarrkirche st. marien ward erneut halt gemuchen, da einige perVerse bereits etwas schwolchen ... die rast bot indes gelegenheit zu mehrerlei:

- zur erhul vom bisherigen aufstieg
- zur äußerlichen betrucht des gotteshauses (ins innere begab nur ich mich, alldieweil es drin so schön orlg - und ich ward vom organisten nicht enttoschen, der wohl gerade für den sonntalgen gottesdienst prob)
- zum schießen des ersten erinnerungsfotos der perVersen
- zum beiläufigen mithören der ausfuhren einer marburger stadtführerin, die allen ernstes gegenüber einer älteren touristengruppe behupt, der ebenso krumme wie schiefe turm st. mariens sei absilcht so gebauen worden (naja, was will man in der stadt der grimms anderes erwarten als märchen?)
- zum sanften erschrecken und ungläubigen staunen ob des anblicks eines mannes, der ob seiner statur als bertls zwillingsbruder identifizioren ward

... nach diesem spontanen gedenken an den wiener korrespondenten der GSV ging es weiter hinauf gen schloss - natchlur über treppen! ...
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katakura

#36
... knapp unterhalb der schlossbergterrasse hatten marburgs stadtväter sinnigerweise auch ein zitat der gebrüder grimm auf den unendlich erscheinenden stufen der ludwig-bickell-treppe anbringen lassen, in welchselbigem die beiden gar grimmig über ebenjene treppen klugen und behupten: "es sind mehr treppen auf den straßen als in den häusern" ... zumindest ku und amarillo schienen bei ihrer zwischenrast auf einer nahe jener treppe gelegenen (naja, memüsse es nicht heißen: gestandenen?) bank sehr geniegen, dieser einschotz zuzustimmen ... allen widrigkeiten und steilheiten zum trotz ward dann doch glulck die schlossbergterrasse errichen, oberhalb sich derer gar mächtig das marburger schloss erhebt ... überhaupt nicht irritoren ziegen sich die perVersen vom einem riesigen roten stöckelschuh am aufweg zum schloss, der geschwind als teil des grimm-dich-pfades diagnostiziert und dem seligen aschenputtel zugeschrieben ward ... dass die dame rote pumps (von prada?) trug, war zumindest eine neue information, welche die grimms in ihren märchen bislang verschwiegen hatten ... aber gottseidank wussten die marburger besser bescheid! ...

... an der aussichtsterrasse wurde der nächste halt eingelegen und zum schießen diverser erinnerungsfotos mit diversenen hintergründen (schloss, marienkirche, altstadt) genotzen ... überaus entzocken zieg sich pompabtielvollmbeachtogener güga ob der tatsache, dass er die perVersen nach gefühlten fünf stunden und gefühlten 20.000 höhenmetern (so schotz zumindest amarillo) nicht nur heil zum schloss hinaufgebracht hatte, sondern dass auf ebenjener aussichtsterrase die mauern von zirbelnüssen (teilnehmer der augsburger perVers erinnern sich!) gekronen warden ... einziger wehmutstropfen (sic!) führ ihn: die marburger zirbelnüsse waren allesamt ihrer spitzen entladogen und konnten solcherart abgestumpfen nicht mit ihren weselnt filigraner auslaufenden augsburger schwestern mithalten ... unter derlei erwägungen ward schließl der (im wahrsten wortsinne) höhepunkt der marburger perVers errichen: das portal des ehrwürdigen landgrafenschlosses ...
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katakura

#37
... eine besichtigung des schlossinneren ersporen sich die perVersen, ledilchg das moosüberwurchene pflaster des schmalen innenhofes und ein dort befilndes seltsam erschröckliches großrelief landgraf hermanns I. und seiner gattin, der heiligen elisabeth, bewurnden sie ... während güga es noch immer ablahn, den inhalt seines ominösen roten beutels preiszugeben, posor ku ein wenig als gansterrapper alter schule (ledilchg die protzige, großgliedrige goldkette fahl zur perfektionur des auftrittes und zum gewinn des RUN-DMC-ähnlichkeitswettbewurbs) ... ansonsten bot sich von dort oben eine herrliche aussicht auf das von buntem herbstlaub malerisch umronkene marburg mit seinen schiefergedockenen fachwerkhäusern ...

... nach einem weiteren und längeren zwischenstopp mit pils und laugenbrezeln auf der schlossterrasse ging es zunächst steil bergab die landgraf-philipp-straße, von der schlielß die schlosstreppe abzwog ... und dort elnd fand güga einen kleinen platz mit bank, der ihm würdig und geiengen erschien, den inhalt seines beutels preiszugeben ... unter den erwartungsvollen, wenn auch durch die vorangegangenen anstrengungen schon etwas matt gewordenen augen der perVersen hob er eine flasche sprufki bumkrak grimmzk sowie neun stamperl aus jenem beutel ... unter großem kriegsgeheul der anwesenden und den verwirrten blicken vorbeigehender touristen ward die heilige flasche mit dem heurigen sprufki von güga stolz herumgeziegen, dann geonffen und ausgeschonken ... die nachfolgende verkust des 2012er-sprufki verlief ruhig, wohl auch deshalb, weil die diesjährige abfüllung im gegensatz zu ihren vorgängerinnen erstauln milde ausfiel ... einige wöhnten daher arg, dass die molwanischen schnapsbrenner schon nicht mehr nach dem ursprunlgen rezept brönnen, sondern molgerweise nach verweichlichten eu-richtlinien, welche den bisher gewohnten einsatz von diesel, methyalkohol und schmierseife verbieten ... güga wird sich darum kümmern müssen, dass die gewohnte beißende qualität des sprufki nicht nachlässt und auf der nächsten perVers nach dem sprufki-genuss wieder mehr gehustet und gekrochzen wird! ...

... nach der verkust eines zweiten glases sprufki durch die perVersen versooch güga, diese zur nachfolgenden bestieg des fernen kaiser-wilhelm-turmes zu überreden, traf jedoch auf nicht allzu überraschenden widerstand ... fußlahm und pflastermüde zogen es alle anderen perVersen vor, in richtung ihrer diversen unterkünft zu schleichen, um dort den restlichen nachmittag über zu ruhen, "rettungsbiere" konsum zu ieren (karsten, amarillo, ku, güga) oder durch diverse buchhandlungen zu streunen (ich) ... die rettungsbier-trinker ließen es sich angelegen sein, vor der bereits vielfach erwohnenen "sonne" in derselbigen zu sitzen und das bunte treiben auf dem marktplatz zu beobachten ... so verging die zeit überaus angenehm und vor allem ohne treppensteigen ...

... was die anderen perVersen derweil trieben, und wo, entzieht sich meiner kenntnis, daher mag ab hier ein anderer übernehmen und vor allem den weiteren fortgang des samstages beschreiben ... darüber hinaus sind ergonze zu meinen vorangegangenen beschreibungen sehr erwonschen, zumal ich sicher etliches ausgelassen habe, was meinem hirn entfallen ist ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Günter Gans

Tja, hier fällt der erste Schnee, nicht mal die Katze will raus – Zeit, des Goldenen Oktobers @ Marburg reminis zu zieren...

Die PerVersen memögen bitte eftle Doubletten mit katakurens Schrieben verzeihen...

Anlalß samstaxvormittäxlicher Traff vor der Elisabethkirche lief Kilian in Bekonnene, wass sich später Schlossens als nültz herausstall: Die oren uns nälm in foller Kopfzahl fotograps. Danke dafür unbekonnenerweis'.

In Elisabethens Kirche ist diese nicht bestatten, ihre Gebeine, darunter mindst vier Unterschenkelknöchla, vielmehr europaweit in diversen Reliquiengelegen verstrunden*. Dafür ruht hier Generalfeldmarschall Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg, weil die Wehrmacht 1945 nichts Wichtigeres zu tun hatte, als die reichspräsidentiellen Überreste vor den vorrückenden Soffjetrotarmisten aus Tannenberg zu bergen und die US-Armee später nicht recht wewuss wohin damit.

*) Wiki pädelt dazu:
Die im Schrein aufbewahrten Gebeine der Elisabeth von Thüringen blieben nicht lange vollständig, da Elisabethreliquien sehr begehrt waren: Die erste sicher belegte Elisabethreliquie außerhalb von Marburg ist eine Rippe, die sich um 1250 im Besitz der Sophie von Brabant befand. Kloster Altenberg besaß eine Armreliquie, die möglicherweise bereits 1236 in das Kloster gelangte, in der später die Elisabethtochter Gertrud Äbtissin wurde. Während der Säkularisation – zu Beginn des 19. Jahrhunderts – gelangte das Armreliquiar zunächst in den Besitz des Grafen Boos von Waldeck und gehört heute der Fürstenfamilie Sayn-Wittgenstein-Sayn. Reliquien gelangten außerdem in Städte wie Halberstadt und Udine. Ein Bußgewand Elisabeths befindet sich heute in der kath. Pfarrkirche St. Martin in Oberwalluf im Rheingau.
In Marburg dagegen befinden sich heute keine Elisabethreliquien mehr. Im Jahre 1539 ließ der zum Protestantismus übergetretene Philipp I. von Hessen Elisabeths Gebeine aus dem Schrein sowie den Schädel aus dem Kopfreliquiar entfernen, um den Reliquienkult zu beenden. Der Verbleib der Gebeine ist unbekannt. Es ist möglich, dass der Schädel und zwei Schienbeine letztlich in das Kloster der Elisabethinen in Wien gelangten, wo sie bis heute als Elisabethreliquien verehrt werden. Ihre Echtheit ist nicht ausgeschlossen, allerdings auch nicht belegt.

Müstisch, wie das alles wieder zammhängt: Eisenach, Wien... Die GSV auf gschichtstrachtgen Pfaden...

Hochlicht in der Elisabethkirche war ein ehemals grünes Handtuch, das arg verschmotzen dekorativ von der Kanzelbrüstung hing. Wösche sich damit der Priester nach der Messe das predigaden habende Gemäul? Warum wäscht das greislige Getüch denn keiner mal?
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Günter Gans

Beim treppenreichen Anstieg, am lauschigen alten Michelchen-Kapellchen vorbei, das recht repräsentative Vereinsheim der schlagenden Studentenverbindung Hasso-Borussia passoren. Auf ehemaligen Weinbergen Blick von oben auf die Elisabethkirche genossen. Auf halber Höh schak ein nettes Hundl sich an, uns zu- und seinem eher strengen Herrchen fortzulaufen. Das Tier überlag lang, bis es sich entschloss, doch nicht mit uns zu gehen. Später trafen wir's noch zweimal, dann aber angeleinen. Herrchen hatte wohl was mitbekommen und vorgebauen.

So entdak GüGa einen Indikator für die Liebenswurdike von Städten, nälm den Anteil netter, knuddeliger und freundlicher Hunde an der Gesamthundepopulation. Da ist Marburg gans weit vorn.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Günter Gans

Drauf Marschur zur Marienkirche (Schieferturm = Schiefer Turm) mit grandioser Aussicht auf zu Füßen liegende Stadt (Zitat: "Aussicht wird überbewertet."). Bertl-Doppelgänger in Besucherhaufen gesichtet. Touriführerin beloschen, die den Gästen allen Ernstes erzohl, Mariens schiefer Turm sei absbeochtogen gewesen. Zitat zeitgenössischer Architekt: "Ich schiefe Euch da einen schönen Turm hin."

Betreten des Textes der Grimms durch Touris auf Treppe zum Schloss erschwur Lesburk.

Schloss: Museum hessischer Volkskunst (erster verbürgter Bembel?) eh geschlossen, nicht nur daher geschmissen. Ein Anlass, unsere Ansprüche an Museales weiter hochzuschrauben, bevor wir uns mal zu einem Besuch herabließen (auch das "Haus der Romantik" ward geflisselnt ignor georen).

Vorm Schloss: grandiose Aussicht (Zitat: "Aussicht wird überbewertet."), ausgiebige Photograpsur. Im zweiten Anlauf, weil Gastronomieterrasse "Bückingsgarten" recht überbevorlken, zu neunt Sechsertisch ergortten, Rettungsflussiken (Biernahme). Die Getränkekarte dort bot Brände: "Gansloser Haselnuss" 4 cl 11 €, "Gansloser Erdbeerlikör" 4 cl 8 €, "Gansloser Waldhimbeere" 4 cl 11 €. Das müssen ja exclusive Şprufkis sein...
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Günter Gans

Unterwegs (= -trepps) ward Ku (Zitat: "Das klappt nie!") zum Defätismuswart und Unk-Auftberagenen ernonnen, GüGa zum Auftberagenen für Orienturlosik, Verurr und Kartenleseschwäche, wass zu beweisen war auf der Suche nach der legendären Kilianskapelle. Die ist aber auch seauvasse von unauffällig, dass wir sie schon am Freitag übersahen, liegt sie doch direttemang übergegen dem bereits aufgesoochenen Gastronomium "5 Jahreszeiten".

Vorkapellarisch gebührende, wenn auch teils widerwillige, gar absente Huldag (knienderweis') des Geliebten und nunmehr Gesalbten Sprachführers (wewüllen sich gar einige PerVerse vor versulmmenen Tourischaren nicht zum Affen machen? Gar noch photograpsorisch verewogen?).

Daher Schlusswort dazu: Enthuldigen Sie bitte.

Nebenbei trägt die Kilkianskapelle den Spitznamen St. Panik, denn unser Hysterieauftberagener Karsten war jederzeit bereit, die Nerven zu verlieren und betotag alle naslang seinen mitgebrachten Panik-Knopf.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Günter Gans

GüGa hätte die Gruppe gern noch zum Ober-Ober-Oberaussichtspunkt Spiegelslustturm alias Kaiser-Wilhelm-Turm geschloppen, der throne nun wirlk über dem Janzen. Oder zumindst in den Alten Botanischen Garten, zwengs Garten-Verlustik. Doch die Mehrheit or für Kneipenhockerei pläd. Also Terrasse vor der "Sonne". Dort ward u.a. ein Generalwasser bestollen.

Bedienung bringt Tablett mit Getränken. Ku: "Ich bin das Pils." Bedienung: "Angenehm, Katrin."

Terrassens diversen (nee, eigelnt den immergleichen) Roma-Bands geluschen & Einrad-Feuerschlucker-Jonglage-Gaukler gegucken.

GüGa bestand auf sein(em?) Recht auf Verurr. Kasū: Ich bestehe auf etwas (etwam oder etwan geht nicht).

Gegenteil von outen: innen (Spuren der Erkenntnis verwischen; nachträglich [wenn alle Bescheid wissen] verheimlichen {vgl. Christian Wulff}). Beispiel: Lesbische Mitarbeiterin der katholischen Kirche muss sich permanent innen.

Beispiele für Positiv, Komparativ, Superlativ, Elativ: subtil, til, supertil, supratil (z. B. Waschmittel: Nimm Subtil für kleine Flecken, für sehr große Supratil)

Leserlichbarkeit > Leserlburk (-burg?) = Wienerneutsch

Karsten schweift ab und käfft sich Bücher nebenan (statt perVersen Bücherstapelns, das war wohl mal), u.a. Timur Vermes: Er ist wieder da (ja, der Führer mit dem beschuurenen Bärtchen). Das Buch kostet in D 19,33 € (sic). Es wurde gelorsten, in AUT sesölle es 19,38 € kosten.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Günter Gans

Zwischen 14 und 18 Uhr hält die "Sonne" Siesta. Köche & Kellner lungern rauchend herum, Hotelgäste kommen per Privatschlüssel via Seiteneingang rein. Gastronomisch teilt man sich die Gasse mit dem Sweden "Edlunds" gegenüber, dessen Speisekarte man auch kopfstehend als "Spunipe" lesen kann, das legendäre Lokal des Exilsizilianers Ettore Spunipe, berohmen für seine handgewutzelte Pasta. In dieser Situation ist man als nächst Sonnens geschlossener Haupteingangstür kneipens mehrstündig sässiger PerVerser geradezu genötegen, den Heerscharen orzunkundiger Touristen diese Situation zu erklären. Es gälte, ein Pappschild mit der Aufschrift "Auskunftei. Dreifuffzich" zu fertigen & deult sichtbar auf dem Tisch platz zu ieren.

So warden wir zu Spontanreiseführern für unbedorfene Touristen: Am Steinweg sprachen Passantinnen katakura auf die in alter Mauer verowegenen bronzenen sieben Geißlein an: "Die sehen ja alle gleich aus!". katakura: "Freilich, werte Damen, das sind ja Geschwister." Damen: "Aach was!" katakura: "Ja sehen Sie, da ist ja auch noch der Wolf. In Marburg können Sie überall solche Denkmäler zu Grimmschen Märchen finden." Damen: "Aach. Jaa. Danke!"

Es entstand die Idee, fiktive Stadtführungen zu geben, also beliebigen Touristen in beliebigen Sprachen beliebig abstrus-erfundene Informationen abzuverreichen, etwa: "Im Jahr 1569 eheloch Fürst Sigisbold der Saumselige die Prinzessin Hadalind vom Zapfenstreich aber schon dermaßen. Die Trümmer jener Hochzeitsnacht können Sie hier noch sehen." Telxt beliebig ausbaufähig; nur an der Ortsorientur memüsse speziell GüGa noch was nacharbeiten.

Und dammit nähern wir uns erzählflüssisch schon der Dammühle...
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

katakura

#44
Zitat von: Günter Gans in 2012-10-27, 20:12:57
Betreten des Textes der Grimms durch Touris auf Treppe zum Schloss erschwur Lesburk.

... das ist nur teilweise richtig ... da ku pausierenderweise abwas, übernahm ich zwecks eines treppenfotos ohne touris spontan das amt der scheuche und vertrieb mit einem scharfen "machen sie sofort platz! ich bin von der GSV!" alle auf der treppe lungernden ... der beweis ist bei amarillens fotos zu besehen: eine treppe ohne menschen, dafür aber mit deult lesbaren grimmschen worten ...

... ich fühle mich überaus gekronken, dass du auf fremde fötö verlunkst, und nehme anstoß! ... bloß mist, dass das amt des bundeauftberagenen für anstoß noch nicht vergeben ist! ... any volunteers?

Zitat von: Günter Gans in 2012-10-27, 20:29:35
So warden wir zu Spontanreiseführern für unbedorfene Touristen: Am Steinweg sprachen Passantinnen katakura auf die in alter Mauer verowegenen bronzenen sieben Geißlein an: "Die sehen ja alle gleich aus!". katakura: "Freilich, werte Damen, das sind ja Geschwister." Damen: "Aach was!" katakura: "Ja sehen Sie, da ist ja auch noch der Wolf. In Marburg können Sie überall solche Denkmäler zu Grimmschen Märchen finden." Damen: "Aach. Jaa. Danke!"

... auch hier muss ich korrigieren bzw. ergänzen: die beiden damen und ein herr betrochten etwas blöde die mauer mit den köpfen, ohne sie als die sieben geißlein zu erkennen (so weit ist es mit den alten in diesem lande schon gekommen!) ... als der mann ratlos bemork, dass die ja alle irnxwie gleich aussähen, replizor ich im vorbeigehen schmunzelnd, dass dies kein wunder sei, da die sieben schlielß alle geschwister seien ... und da bei dem ledilchg "aha" machenden und weiterhin etwas blöde dreinschauenden mann der groschen immer noch nicht fiel, ergonz ich, dass dies nalm die sieben geißlein seien... erst da ging ihm und den beiden damen ein kronleuchter auf und sie wussten, wenn sie da vor sich hatten ... im hochgefühl meiner geistigen überlegenheit ließ ich mich noch zu der zusaltzen information herab, dass die installatur teil des sich durch die stadt windenen grimm-dich-pfades sei und empfahl abschließend hoheitsvoll, dass die damen auf dem weiteren wege die augen offenhalten sollten, um froschkönig, fliegen und anderes grimmsches getier zu entdecken ...

Zitat von: Günter Gans in 2012-10-27, 20:25:38
Bedienung bringt Tablett mit Getränken. Ku: "Ich bin das Pils." Bedienung: "Angenehm, Katrin."

... um der wahrheit die ehre zu geben: die replik legte ich der bedienung in den mund, als sie sie schon vom tisch entfornen und ku sein bier hatte ... SO witzige bedienungen hat marburg nalm nicht aufzuweisen ...

Zitat von: Günter Gans in 2012-10-27, 20:25:38
Leserlichbarkeit > Leserlburk (-burg?) = Wienerneutsch

... hiermit berage ich beim geliebten sprachführer ant, dass das durch bertl geprogene wienerneutsch offiziell als varietät des neutschen anerkannen und fortan in den annalen verewogen wird ... in teilen ist es ja noch neutscher als das deuhochneutsch, wie jeder weiß, der sich schon einmal durch bertls beiträge gekompfen hat ... indes gebührt bertl diesbezulg dank und ehre, denn er vertritt mit dem wienerneutsch am konsequentesten das konzept der mmU ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)