Auf jeden Fall

Begonnen von Ku, 2005-10-29, 17:05:13

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VerbOrg

Präservativ:

Ich will gerade den Kaffee ins Wohnzimmer bringen, da klingelt es an der Tür. Ich gehe hin und öffne. Draußen steht ein Mann mit ergrauten Schläfen und hält mir ein Kondom vor die Nase. Er kann gerade noch verhüten, dass ich die Kanne mit dem frisch gebrühten Kaffee fallen lasse und geleitet mich in die Wohnung.
Dort erklärt er mir, er sei von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und verteile Kondome und Tipps für den sicheren Na-ich-wisse-schon. Um zu verhüten, dass er mir auch noch vor Ort den Gebrauch des Latex-Mitbringsels demonstriert, werfe ich schnell ein, ich sei lesbisch.
"Macht ja nichts", meint er darauf und geht. Indessen kommt mein Freund, der alles mit angehoren hat, laut prustend mir einem Teller Kuchen ins Zimmer und gemeinsam machen wir uns über das Verhüterli mit dem lustigen Clownsgesicht lustig und über Kaffee und Kuchen her.

Kilian

Von diesem Fall habe ich irgendwie eine Gegenkonzeption.

Günter Gans

Wieso, der Besuch des Aufklärers hat doch erfolgreich funktionoren?

Kaffee und Kuchen fiöhren doch zu keiner Empfängnis oder anderen Infektionen?

Das wär' ja schlimm: positiv! (medizinisch gemienen)  :o
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Kilian

Ein Präservativ ist doch ein Antikonzeptionsgerät und sollte daher Gegenkonzeptionen hervorrufen...? ;)

VerbOrg

Repräsentativ:

Ich arbeite in einem Café. Normalerweise ist da nicht sehr viel los, aber heute füllt sich das Lokal wie von Zauberhand. Ich komme gar nicht mehr hinterher mit den ganzen Bestellungen:

Ein Mann, ca. 50, mit Bart und langem, zu einem Zopf gebundenem grauen Haar, bestellt einen Mokka. Als nächstes kommt eine dreiköpfige Familie. Sie, ca. 25, groß, schlank, dunkelhaarig, möchte einen Eiskaffee. Er, ca. 28, klein, gedrungen, kurzhaarig, bebrillt, nimmt einen Latte Macchiato. Für die Tochter im Vorschulalter gibt's einen Kakao mit viel Sahne. Ein älteres Ehepaar setzt sich an einen Tisch in der Ecke und bestellt bei mir zwei Kännchen Kaffee, schwarz, ohne Zucker, für ihn auch ohne Koffein wegen des Herzens, und zwei Stückchen Apfelkuchen.
Mit Schwung wird nochmals die Tür aufgerissen und herein stürmt eine ca. 35 Jahre alte Karrierefrau, die abwechselnd in zwei Mobiltelefone quasselt und nebenher noch einen Espresso to go bestellt, den sie sich zwischen die Zähne klemmt, während sie munter weiter telefonierend wieder auf die Straße stürmt.

Na, wenn das nicht repräsentativ ist!

VerbOrg

Transitiv:

Ich bin mal wieder mit dem Zug unterwegs. Der ist ziemlich leer, so dass ich mich ganz in mein Buch vertiefen kann. Plötzlich steigen ein paar aufgedonnerte ältere Damen zu.
Moment - Damen? Die eine sieht aber recht unrasiert aus.
Eine große Thermoskanne kommt zum Vorschein und die Herren bieten auch mir ein Käffchen an. Na, da sag' ich doch nicht nein.

VerbOrg

Transpirativ:

Ich habe ungeheuren Kaffeedurst und beschließe daher, mir ein Käffchen zu kochen.
In der Küche bricht es mir aus allen Aromaporen: Die Filtertüten sind alle!
"Was nun?", denke ich. Ich könnte ja schnell zum Supermarkt rüberflitzen. Bringt aber nix, weil Sonntag ist. Schweißperlen auf der Denkerstirn. Ach ja, ich könnte die Nachbarn fragen. Toll, wenn man in einem Hochhaus lebt. Irgendwer ist immer zu Hause. Also: Wer könnte mir da helfen?
Bei mir im Erdgeschoss lebt eine türkische Familie. Die trinkt den Kaffee immer ungefiltert. Bis zum 5. Stock habe ich auch kein Glück: nur Teetrinker. Okay, hoch in den Sechsten.
Mist! Fahrstuhl kaputt. Also Treppen steigen. Keuch! Klingel. - Keiner da. Mittlerweile bin ich klatschnass geschwitzt.
Was soll's, denke ich, als ich wieder nach unten komme. Trinke ich halt Saft.
Leider ist der auch alle. Bleibt nur Leitungswasser.

amarillo

Substitutiv

Kaffedurst, aber weder Kaffee noch Filtertüten im Haus.
Also oben bei der WG anfragen. Leere Kaffeedose in der Hand, rauf in den ersten Stock.
Es macht auch gleich jemand auf und starrt auf meine Kaffeedose.

"Wollen Se 'ne Tüte?" "Jau", sag' ich, "Kaffee kann ich ja später noch machen"
Es würde dann doch noch ein lustiger Abend.

Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

VerbOrg

Motiv

Ich koche Kaffee, da klingelt es.
Vor der Tür steht ein Maler. Er meint, er male am liebsten Stillleben.
Ich hole den Kaffee, in der Zwischenzeit baut er seine Staffelei vor meinem Wohnzimmertisch auf.
Das Einschenken und Hinstellen des Kaffees übernimmt er und baut sich dadurch auf dem Tisch sein Motiv zusammen.
Leider hat er nicht damit gerechnet, dass ich den Kaffee auch trinken will.
So still, wie er sich das dachte, ist das Motiv dann doch nicht.

VerbOrg

Substantiv

1) Erhitzung des Wassers auf Siedetemperatur
2) Guss des Wassers über das Kaffeepulver
3) Wahrnehmung des Türklingelns
4) Öffnung der Tür und Wahrnehmung des Durstigen Gastes
5) Begrüßung und Einladung auf ein Tässchen Kaffees
6) Stillung des Kaffeedurstes

Agricola

Hab' diesen Faden erst heute entdocken - hat mir viel Spaß gemacht! Dem sei hinzugefogen:

Perspektiv

Man sitzt in der Krisenbesprechung und betrachtet die Jahresbilanz. Man hat Kaffeedurst, aber die Kaffeemaschine ist kaputt, und Geld zur Reparatur fehlt. Die Chefin erhebt sich mit strahlendem Gesicht und sagt:
"Jetzt haben wir die besten Voraussetzungen für die künftige Entwicklung unseres Unternehmens! Die Zahlen zeigen: Es kann nur noch aufwärts gehen. Sicher stehen uns noch einige schwierige Jahre bevor, aber ich weiß: Sie schaffen es! Denken Sie positiv! Wir haben das Zeug für ein hochmodernes Unternehmen mit erstklassiger Ausstattung! Wir sind Spitze, wir müssen dies nur noch realisieren! Nichts kann uns noch aufhalten! Vielleicht haben wir schon in wenigen Jahren eine neue Kaffeemaschine!"
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Stollentroll

#56
Depressiv

Trotz Sonnenscheins ist das Zimmer dunkel. Ich liege ungeduscht auf dem Sofa und habe keine Lust zu garnix. Ich könnte Kaffee kochen, aber der schmeckt bestimmt Scheisse. Also lassichs. Jemand klingelt, aber ich rühre mich nicht. Keinen Bock, mich zu unterhalten, nicht mal mit dem Postboten. Jetzt klopft es an der Tür, ich kann mich aber nicht aufraffen zu öffnen. Wahrscheinlich ists eh nur einer von der GEZ. Oder die Zeugen Jehovas. Gott, bin ich mies drauf. Eigentlich höchste Zeit, Amanda Jankuscheit anzurufen. Aber das Telefon liegt am anderen Ende des Zimmers. Also lassichs.
3 Dinge sagen immer die Wahrheit : Kinder, Besoffene und Leggings.

caru

Adhäsiv

Meine Herrn, da ist ja nun mal wirklich viel zuviel Zucker im Kaffee. Ein winziges Tröpfchen verschüttet, und schon klebt die Untertasse an der Tasse fest, kaum noch runterzukriegen. Ob man den überhaupt trinken kann? Der klebt einem doch sicher auch die Zunge ans Gaumendach. Na gut, ein Schlückchen. Ach nein, jetzt klopft auch noch wer an der Tür - aber ich geh nicht mehr aufmachen, kann niff mehr orntliff redn. Nnnnfff.
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

Grinsekater

Präemptiv

Ich öffne die Tür, noch bevor mein Gast den Klingelknopf berühren kann. Er öffnet den Mund, doch ich falle ihm ins Wort: ,,Bevor sie fragen, Kaffee habe ich Ihnen schon eingeschenkt." Ehe er die Tasse wieder abgesetzt hat und mich angreifen kann, steche ich ihm ein Messer in den Rücken.

VerbOrg

#59
Kaukasus

Es klingelt. Als ich öffne, stehen mir zwei Herren gegenüber, die große Kaugummiblasen machen. Auch mir bieten Sie einen Kaugummi an. Ich lehne ab, weil ich gerade Kaffee gekochen hatte. Zähne knirschend kamen sie rein und ließen sich auch ein Tässchen einschenken. Als ich auch noch den frisch gebackenen Kuchen reinhål, war nur noch gefräßiges Schweigen zu hören.