Ehrung

Begonnen von amarillo, 2005-04-27, 13:12:40

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Berthold

#30
Als Ehrenmitglied von uns empföhle ich auch den österreichischen Schurnalisten Robert Löffler - "Telemax" (*8.5.1931). Dringend.
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Löffler_(Journalist)*
Am bekanntesten sind seine Kolumnen auf der vorletzten Seite der "Kronen Zeitung" - im Niwoo meist weit höher als der "Rest der Zeitung"; lustiger sowieso.
Unlängst ging's einmal - herhören, lieber Wortklauber! - um den Gegensatz "Mädchen - Mädchen" (im Sinne einer (sehr) unreifen Fliege, eines Fliegenlärvchens).

*,,Robert Löffler nimmt als intellektuelles Feigenblatt der meistgelesenen Boulevardzeitung Österreichs eine exotische Sonderstellung ein. Selbst der geschätzte Max Goldt lobt ihn für seine stilistische Feinheit und thematische Autarkie. Eigenschaften, mit denen Löffler auch im klassischen Feuilleton keine schlechte Figur machen würde." (Text der amazon.at-Redaktion/Reitächz)
Der Autor ist seit 1982 Träger des Nestroy-Ringes der Stadt Wien."
Irgend so einen Ehrenring wird's doch auch von uns geben, oder?
SUB AUSPICIIS SANCTI KILIANI oder so ...

Von Herrn Löffler gibt es auch "Geschüttelte Sammelreime. Wien o.J." Auf diesem Gebiete schlage ich den alten Meister froychl um sattfleischige Schw.....längen, denn sein Witz geht hier etwa so:
"Sie ritt auf dem Kamele tags / doch nachts schritt sie zu Telemax."
G'scheite LeserInnen (ich war damals nicht drunter) wissen hier nachtlur, daß es heißen memüsse - gleich dürft Ihr losprusten:
"Sie ritt auf dem Kamele tags / doch nachts ritt sie auf Telemax."

Nie konnte ich klären, ob Herr Telemax der Bruder des legendären, leider bereits verstorbenen Limnologen Professor Heinz Löffler ist. Stilistisch war auch der Heinz ausgezienchen.



Kilian

Ich unterstütze diese Nominur, habe ich doch das Buch Liebe Leute nach Max Goldts Empfehlung schon vor längerer Zeit erworben und mit Genuss gelesen. Trügest du die Nominur auf der entsprechenden Wiki-Seite ein?

Kilian

TODO: Frauenanteil bei den Nominuren erhöhen.

Berthold

#33
Treichel-Stürgk 1:

Als Ehrenmitglied schlug ich Telemaxen vor. In der heutigen Krone frug ihn eins (vielleicht auch der Meister sich selber), was es denn auf Treichel-Stürgk für einen Schüttelvers gebe. (Das ist, glaub ich, eine Sossaiiti-Lady.) Da kam's zu einem gewissen - witzigen - Aufplustern, was für ein feiner Schüttelverspoet er nicht sei - und so. Selbstironie. Geht schon, geht schon. - Mir war's da bald klar. Das Verspaar ging irgendwie so:
Dort schlenderte Frau Treichel-Stürgk,
dahinter schlich ein Streichel-Türk.

Nun kam noch ein Hinweis, daß dies der Anfang eines erotischen Gedichtes sein kekünne.

Was ich daran auch mark? - Welches Niwoo unsere Schüttelvers-Spalte erriechen hat ...

Berthold

#34
Treichel-Stürgk 2:

Telemax, der nun offenschalcht unsere Beiträge liest (Sie werden's nicht bereuen, lieber Herr L.! - Und: Kennen Sie Eltville?), schrieb letztens in der "Krone", daß er auf Treichel-Stürgk auch viel ordinärer als oben hätte reimen können. (Coram publico gehe das aber nicht an.) - Ich dachte mir, was er da wohl meinen kekünne - und kam auf (na ja) - zuckts mir nicht kindisch zusammen:

Frau Treichel-Stürgk ist ein gar schweres Stück.
Ich b...e - bang, daß sie mein Eicherl zdrück.


Viel vulgärer geht's wohl - leider - auch nicht. Keine Ahnung, ob eins damit in unsere LiebhaberInnenausgabe in purpurnem Samt vorstößig werden kekünne. Bist Du nicht
editor libelli purpurei, lieber Ku? Oder zischst Du mir wiederum Dein horazisches
"Odi profănum vulgus et arcĕo" um die Ohren - oder sonstwas?

Berthold

#35
Als Musik zur Ehrung schlüge ich Antonio Salieris "imperial fanfare" vor. Lassen wir diesen Meister einmal aus dem Schatten Mozarts hervortreten - und auch uns, quasi, einen Ordentlichen blasen:
http://www.youtube.com/watch?v=iOD9mj0_O54

Berthold

#36
Als Ehrenmitglied schlage ich Oswald von Wolkenstein vor. Obwohl er aus dem Mittelalter stammt (um 1377 - 1445), wo sprachlich noch einiges mehr ging, kenne ich trotzdem wohl kaum einen Autor (Ernst Jandl, na gut und schön), der Wörter so stark ändern kann und der so überraschende Sachen schreibt.
Die folgende Strophe etwa besteht aus sieben Sprachen:

Do fraig amors

1)
Do fraig amors,
adiuva me!
ma lot, mein ors,
na moi sercce,
rennt mit gedanck,
frau, puräti.
Eck lopp, ick slapp,
vel quo vado,
wesegg mein krap
ne dirs dobro.
iu gslaff ee franck
merschi vois gri.

Teutsch, welchisch mach!
franzoisch wach!
ungrischen lach!
brot windisch bach!
flemming so krach!
latein die sibend sprach.

"Ors" ist ugbrens das Roß.