Tmesis für Fortgeschrittene

Begonnen von Kilian, 2006-01-18, 21:07:02

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Fleischers Karsten

#60
Hallo Bertl!

Mein Progrämmerl hat sich ganz schön müesli gëurn. Es ist nun in der Lage, sämtliche deiner nach althochdeutschem Lautverschub geboldenen Formen auszuspucken, inkl. Diekleinuss.

Folgende Lautverschübe werden für Konsonanten durchgefohren:

Initial und postkonsonantisch:
p/t -> pf/ts
th -> d, wird aber zusaltz auch wie t beholnden
wahlweise auch: k -> kch

Nicht initial:
f/v/w -> b
(Ist das richtig? Oder gibt es diesen Konsonantenverschub auch initial?)

Nicht initial, postvokalisch:
p/pp -> ff
k/ck -> ch
t -> ss, alternativ auch tz
th -> d, wird zusaltz wie t beholnden
tt -> tz

Ansonsten:
b/g -> p/k
d -> t
g -> k

Sämtliche Konsonanten werden aber auch unverondren beibehalten, um etwa Diekleinuss oder Ziagal generieren zu können.

Für die Vokale werden alle molgen Kilianschen Auflautungen durchgefohren, sowie zusaltz:

ai -> e vor h, r, w
e -> ie/ia
ou -> o vor d, t, s, z, n, r, l
o -> uo

Salmte molge Kumpanutzen werden ausgespocken.
Das Progrämmle schafft sogar brothar -> bruoder oder bruder, tegula-> ziagala (Vokale am Ende kekünne ich evtl. auch noch optional weglassen)
Karsten

Kilian

Langsam steig ich wieder durch, worüber hier gesprochen wird.

Kann man das Programm zu Selbstbenotz bekommen? Stell ich mir spaßig & nützlich vor.

Fleischers Karsten

#62
Zitat von: Kilian in 2006-01-26, 18:51:56
Langsam steig ich wieder durch, worüber hier gesprochen wird.

Kann man das Programm zu Selbstbenotz bekommen? Stell ich mir spaßig & nützlich vor.

Wir sind EIN WENIG von der Tmesis abgekommen... aber ist auch für Fortgeschrittene.
Ich werde das Teil noch mal überarbeiten und schick dir dann den Quellcode (oder auch Executables für Windoof, falls du keinen Zeh-Kompeiler hast).
Karsten

Bertl

Lieber Karsten!
Da will ich aber schon überhaupt kein Programm! Da will ich ja selber draufkommen - oder in meiner Bibliothek nachschagen!
  - Eines stimmt natürlich schon - und ich habe das auch in Opladen am Anfang meines Kurzauftrittes gesagt. Es steckt alles schon in den Wörtern selbst. Niemand erfindet da etwas oder kommt auf etwas drauf. Fran ist bestenfalls Medium, das ehrlich - und vielleicht das Ergebnis dann noch überschlafend - in die Wörter hineinlauscht; aber, bitte, wirklich tief hineinlauscht.
Je nachdem, welche Menschen die BearbeiterInnen sind, mögen sie natürlich auch Verschiedenes erlauschen, - verschiedenen Programmen folgen.
  Das waren ein paar Sätze aus der "Philosophie des Stärkens der Verben und anderer Wortklassen" - einem der Myriaden noch ungeschriebener Bücher.
  Vielleicht sesüllen auch bei einigen der Gebilde, wie bei manchen chinesischen Silben, die Verbum, Substantiv, Adjektiv und anderes sein können, die Wortkategorien zusammenrücken. Ich beziehe mich etwa auf das Potential, das in einigen der Pseudikeln steckt.  

  Aber hast Du letztens die Variante zu "schwätzt klug" entdocken?
  Dieses "wätzt ksch! lug" - mit der Pseudikel "Lug [und Trug"] und der dazwischengesetzten, befehlenden, Schweigen oder viel mehr noch das Verschwinden einer Person heischenden Interjektion (Pseudikel) "ksch!"; zur Bildung derer die sind die Konsonanten jeweils von einem Teil des entzwieenen Verbs genommen und dann gekruzen.
  Herzlichst!
     Der Bertl

Bertl

Zitat von: Bertl in 2006-01-27, 11:20:21
(... ) zur Bildung derer (>)die sind die Konsonanten jeweils von einem Teil des entzwieenen Verbs genommen und dann gekruzen. (...)
Ach, streicht doch, bitte, dieses "die"!

Fleischers Karsten

Lieber Bertl!

Niemand wird dich zwingen, ein Programm verw zu enden. Mir fällt es leichter, bestimmte Dinge reif zu begen, wenn ich sie zivoll algorithmisch nachehen kann. Außerdem macht es mir Spaß, die Ausgabe solcher Progrämmchen nach lustigen oder erstaunlichen Ergebnisse zu durchforsten.
So generiert das Progrämmchen aus "Karsten" bereits "Chirstian". Also werde ich noch implementieren, das Vokal + r bzw. r + Vokal vertuusche (das war jetzt eine kölsche Stork) werden. So kann ich dann aus hross auch fast das englische horse erzeugen.
So etwas siniert mich fasd ungemein!

Das "wätzt ksch! lug" habe ich übrigens wahrgenommen und auch in deinem Sinne verstanden.

Gruß,
Karsten
Karsten

Fleischers Karsten

Zitat von: Bertl in 2006-01-27, 11:20:21
Es steckt alles schon in den Wörtern selbst.

Ist dir das Stecknetz in der Stagnation schon aufgefallen?
Alternativ zu Tiefineis kekünne man auch der Tiefenutz für Definition verwenden.
Karsten

Bertl

Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-01-27, 12:37:14
Ist dir das Stecknetz in der Stagnation schon aufgefallen?
Alternativ zu Tiefineis kekünne man auch der Tiefenutz für Definition verwenden.
Mhm, aha. 'Tiefenutz' geht sicher auch - wenn man etwa gründlich definiert, also auch wirklich 'tiefe', basale, oberflächlicher/-flalcher Überprüfung zunächst verborgene Bereiche mit einschließt. Es kann, nebenher, auch einen großen, tiefen Nutzen haben, etwas gut zu definieren.
Ich hingegen denke an jene Definitionen, die tief und fest in Eis zu liegen/ruhen scheinen, festgefroren sind - ehe sie ein Klimawechsel doch auftauen und endlich vielleicht sogar zerstören kann. Das seh ich irgendwie bildlich vor mir und kekünne mir dabei ein Geschehen vorstellen. Etwas unter einer Obhut, lange Zeit, wie in einem Speicher, einer Schatzkammer. Dann kommt es doch empor, wie Ötzi aus dem Gletscher, ermöglicht neue Einsichten und Ansätze.  
Nein, an Stagnation > 'Stecknetz' habe ich noch gar nicht gedacht. Das Netz paßt gut zu unseren Aufsammlungen - bzw. zu denen des Herrn Dipl. Ing. Thomas Huber und einiger KollegInnen aus Bangla Desh. Derzeit sitze ich jedenfalls über Zuckmückenlarven aus diesem Land.  
 

Fleischers Karsten

Zitat von: Bertl in 2006-01-27, 15:28:32
Mhm, aha. 'Tiefenutz' geht sicher auch - wenn man etwa gründlich definiert, also auch wirklich 'tiefe', basale, oberflächlicher/-flalcher Überprüfung zunächst verborgene Bereiche mit einschließt. Es kann, nebenher, auch einen großen, tiefen Nutzen haben, etwas gut zu definieren.

Daran dachte ich. Ich habe schlielß mal Mathematik studoren.

Zitat
Nein, an Stagnation > 'Stecknetz' habe ich noch gar nicht gedacht. Das Netz paßt gut zu unseren Aufsammlungen - bzw. zu denen des Herrn Dipl. Ing. Thomas Huber und einiger KollegInnen aus Bangla Desh.

Die Wertsch steckt fest im Netz, ihre Entwelck steht still – Stagnation.

Zitat
Derzeit sitze ich jedenfalls über Zuckmückenlarven aus diesem Land.  

Mal andersherum: Ob eine Zuckmuck den Tagmag?

Noch einer, nicht ganz ernst gemienen:
Sterilisation -> Stiereilies
Bei der Sterilisation der Stier ein Ei ließ...
Karsten

Bertl

Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-01-27, 15:51:31
Daran dachte ich. Ich habe schlielß mal Mathematik studoren.
Ich dagegen bin ein ausgesprochenes mathematisches Nackerbatz'l; sehr langsam und unbeholfen bei solchen Sachen - im Vergleich dazu eher doch ein Sprachentalent.
Daß die Kugeloberfläche ausgeronchen 4r² pi (warum nur?) ist oder daß, wenn man einen Kreis rollen läßt, ein Punkt auf dem Kreisumfang - trotz krausester Trigonometrie beim Ausrechnen - exakt einen Weg von 8r zurücklegt, bis er wieder zur selben Stelle gelangt (warum nur?), das sind bei mir reine Wunder. Vielleicht frage ich einmal einen Fiaker/eine Fiakerin vor dem Stephansdom, ob er/sie das mit den 8r wisse? - : Etwas mehr als acht Speichenlängen
Mögliche Antwort:
"Oida, ob dees so låång iis wia ochtahoib oda wia dräädsen Schbaachng, dees iis ma [v]šäcko [>schitßgo] jädno, owa in(d)s Ååg schdemma kaun i da gean Aane!"
So weit zur Mathematik.  



Fleischers Karsten

Zitat von: Bertl in 2006-01-27, 17:10:04
Daß die Kugeloberfläche ausgeronchen 4r² pi (warum nur?) ist oder daß, wenn man einen Kreis rollen läßt, ein Punkt auf dem Kreisumfang - trotz krausester Trigonometrie beim Ausrechnen - exakt einen Weg von 8r zurücklegt, bis er wieder zur selben Stelle gelangt (warum nur?), das sind bei mir reine Wunder.

Es föhre zu weit, das hier erl zu äutern.
Ich weiß auch nicht, wie es mich versch zur Mathematik lagen konnte, schließl war ich bereits mit zarten vier Jahren der Las und der Schrieb macht, während meine Schwester im selben Alter bereits Additen und Subtrakten durchfohr. Letztendl studor ich die Mathematik, während sie arb in der PR-Abtiel eines großen, in Leverkusen ansaßen Chemiekonzerns itt und abl spralche Meisterwerke arf.
Nun, hier im warmen Schoße der GSV, kann ich meiner frühkilnder Begub ein wenig fröhnen.

Ich soll dir ubrig liebe Grüße raus aus Opladen ichten von elten Personen, die deinem grandiosem Vortrag beiwahnen.
Karsten

Bertl

Grüß Euch , liebe Leute!

Folgt ein kleiner, aber desto düst'rerer Aufsatz. Ein ,,Superflua nocent!"-Standpunkt, ein ,,Allzu viel ist ungesund!", eine Befurcht und dralnge Wurn vor zu heftigem und tief schürfendem Gesturke.
Letztens ging es um Philosophie. Eschreckt nicht, doch heute geht es um
NEUROLOGIE & PSYCHIATRIE.
Paßt auch gut in diesen Faden, den ich mich hüten muss, nun einen Strick zu nennen.
Nein, keine Angst, einfache Sturke/Starke, die schaden wohl nicht. Ein wenig Geselleick, ein wenig sprulches Daher- & Dahingelabere, daran ist sicher kein Arg.
Das ist wie wöchentlicher Kirchenchorgesang im Vergleich zu einem Soloabend, ohne Notenheft, mit Schuberts ,,Winterreise", im Rokokosaal von Schloss Atzenbrugg.
Nichts Böses läge in einer
,,Extinguierenden Konjugation", einem Kennjokus mit verglimmenden Konsonanten in Vergangenheit und Möglichkeit. Es ginge um Lichterschiene und ihre Dämpfung in der Phantasie.
Beispiele:
blitzen – blads – blädse [oder blüdse] – gebluhdsen
glänzen – glonds – glöndse – gegluhnsen
schimmern – schar – schärme [oder schürme] – geschuhrmen

Keine Heimtücke lröë auch hinter einer ,,coniugatio cum intentione [contentione] strepitūs in visceribus verbi", einem Kennjokus mit Versturk des [konsonantischen] Getöses [Geräusches] im Inneren [Eingeweide] eines Tatwortes. (Schwuch/Schwach dafür außen herum.) Das wäre eine Variante einer onomatopoetischen Konjugation.
Beispiel:
klappern – glarrb – glärrbe – geglarrben

Gewarnt, Schwester oder Bruder, sei jedoch vor zu häufigem Nachgrübeln über schwierige Formen:
Etwa
- über tmetische Konjugationen, in denen das Verb auch ein Genus hätte - und dies nicht nur im P.P.P. Je nach Geschlecht würde das Wort schon im Praesens verschieden zerschnitten.
- über Substantive (Adjektive) mit Tempora – weil ja Wesen und Gegenstände, aber auch Abstracta und Eigenschaften einem Wandel unterzogen sind.
- darüber, daß Konjunktionen und andere Partikeln keineswegs unwandelbar zu sein bräuchten.
- über ,,conjugationes arcanae" (Rätsel-Kennjokusse), bei denen einzelne Verben verschwänden und nur durch eine ,,Schnitzeljagd" nach Hinweisen längs & quer durch längere Texte erschlossen werden kekünnen. [Wie Dan-Brown-Romane wäre solcherlei Nachfursch arg Computerspiel-kompatibel.]

Solcherlei Grübeleien, die unseren Speicher an Tiefengrammatik umzuräumen, umzukrempeln drühen, kekünnen wie ein Gewitter in die zentralnervösen Synapsen fahren, die Neurotransmitter absaugen und die - bisweilen erst unter der Mühsal späterer Jahre - gespierch'nen Engramme in all den Sprachzentren im Großhirn benagen: im Broca-Sprachzentrum etwa, im Wernicke-Zentrum, im [Sigmund] Exner-Zentrum, in der Sylvius- , der Rolando-Furche, in den [R. L.] Heschl-Gyri oder im Paunzenböck-Sulcus.
Gewirre an Wörtern, Silben, Lauten, -phonen wie –emen, an Buchstaben kekünnen dann wie Schwärme dicker, schwarzer, böser Mücken zu kreisen beginnen, das Gehirn durchtoben, jeden Schlaf stören und jeden klaren Gedanken vernebeln.

Niegest du, o kurzer Erdengast, etwa zur Depression [oder zur Robert Burtonschen Melancholie], dann wöhnest du dich vielleicht in ein Fass Teers getochen oder wie von einer alten, tiefen, tiefen Schuld behangen – wie von einem scharlachroten Korallenhalsband, das – unlöslich – mehr und mehr wörge – oder – gleichfalls um den Hals – einem granitnen Mühlstein.
Niegest du indes der Schizophrenie zu, bald wöhnest du dich aus dem Internet heraus gestroën, von einer bitterbösen, gnadenlos kalten, weltverschwörerischen Macht. Der Großfürst der Ratten etwa, der dreizehn weiße Haare oder einen Satz Zehennägel von Dir gewonnen hätte, kekünne Dich, aus dem allertiefsten der Kanäle heraus, an unzerreißbaren Fäden lenken. Rattenplänen memüssest du gehorsam sein, dein rolstes Leben lang!
Oder es wäre nicht allein der CIA, der sowieso alles hier Geschriebene durch Suchmaschinen jüge, sondern es wären gar die, welche meilentief unter dem Brandenburger Tor hücken, in lichtloser Parteizentrale, zwischen Basalt und Magma, dort, wohin kein Protestlied hinabdränge: ,,... Zwei Mandarinen im Jahr / und nur am Parteitag Bananen ..."

Bertl


bertl


Bertl

Zitat von: Bertl in 2006-01-30, 12:12:55
wohin kein Protestlied hinabdränge
Das erste "hin" ist überflüssig.