Wörter

Begonnen von Kilian, 2008-04-17, 13:35:31

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Kilian

#75
ˈan·be·rau·nen <V.t.; hat> unverbindlich ins Auge fassen; einen Termin ~

Übertreiber

Guggel (auch: Google) findet dazu nichts Vernünftiges. Meinst du vielleicht "anberaumen"?
Kampf dem Schicksal!

Berthold


Lieber Übertreiber!

Nein, das Wort flog den Kilian an, vielleicht, während er schlief & trohm. Das 'Raunen' macht es ungewiß.
Eine Wohnung räunen heißt dann wohl, daß man doch einiges dort stehen läßt.
Und träunen gehört zu folgendem Vorgang: Du liegst in der Früh da. Da war doch ein Traum - diese Nacht. Es fallen dir aber nur ein paar vage Bilder ein.

Übertreiber

Ich beginne zu begreifen. Und eine Laume ist ein andauernder Gemütszustand? Laumisch wäre dann das Gegenteil von launisch, wankelmütig.

Und eine Pflaune könnte genauso gut ein Pfirsich sein, muss aber nicht?

Und das Internetangebot von T-Hone kann man zuhause benutzen, aber genauso unterwegs?

Da fällt mir die alte Redensart ein: "Träune sind Schäune", sind also noch ungewisser als Schaum.
Kampf dem Schicksal!

Kilian

Zitat von: Übertreiber in 2008-11-12, 15:34:33
Wie wäre es mit einigen Eindeutschungen wie "die Imel" ("die Imele", wie "Kamele") oder Spemm (die Spemmen, in Anlehnung an die sächsische "Bemme")? Gerade im Internet könnte man sich dabei so richtig austoben.

Mir gefallen da noch die Verdeutschung Strompost und die aus der Eindeutschung spemmen hergelittene Spunft besser. Rein orthografische Eindeutschungen sind mir persönlich lieber als solche, die die Lautung ändern, gehen aber natürlich nur mit Wörtern, die nicht zum Beispiel durch englische Diphthonge auffallen. Daraus lassen sich dann zum Beispiel Glemmer und känzeln machen. Aber ist wie gesagt nur mein persönlicher Geschmack und nichts spricht gegen den Verwandt mehrerer Wörter nebeneinander.

Übertreiber

Hoppala - bei der Erkundung des Texttheaters muss mir diese Kategorie glatt entgangen sein. Nach kürzerem Überlag erkenne ich die von euch gefundenen Verdeutschungen als besser an. Überdies haben sie gegenüber den allgemeiner bekannten Verdeutschungen wie E-Post (statt E-Mail) und Verweis (statt Hyperlink) noch den Vorteil, dass sie nicht von einem gewissen Ende des politischen Spektrum missbraucht warden.

In der Tabelle "Sprachwissenschaft" vermisse ich allerdings noch Wörter wie Endung (Nein, wartet. Wie hieß das neutsche Wort noch gleich? And?) statt "Suffix". Bei der Gelegenheit kekünne man auch selbiges für Präfixe (Vorwuchs? Vorsilbe?) und Zirkumfixe (Umwuchs?) finden.
Kampf dem Schicksal!

Fleischers Karsten

Umwuchs finde ich zielm gut.
Ein Präfix kann ja mehr als eine Silbe haben, deshalb beöge ich Vorwuchs vorz.
Ein Suffix memüsse dann ein Nachwuchs oder ein Hinterwuchs sein.
Karsten

Agricola

Was ist denn ein Umwuchs? Gibt es dafür Beispiele? Und das "ge" in "eingewachsen" wäre dann konsequenterweise ein Einwuchs.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Kilian

#83
Zitat von: Agricola in 2008-12-04, 13:07:54
Was ist denn ein Umwuchs? Gibt es dafür Beispiele?

Ich weiß eins: Ge-e wie in Gebinde, Gehänge, Geseire...

Agricola

Dann wäre auch be-[Substa/äntiv]-[e]n so ein Umwuchs? Z.B.

beargwöhnen, beurkunden, beauftragen, bearbeiten, (sich) bewahrheiten
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Fleischers Karsten

Ja. Ich zitiere die Wikipädie dazu:

In der Wortbildung werden dann Zirkumfixe angenommen, wenn es die denkbare Zwischenstufe einer Ableitung nicht gibt. So gibt es in beschönig(en) ein Zirkumfix be...ig, weil es weder die Zwischenstufe *"beschön(en)" noch *"schönig" gibt.
Karsten

Agricola

Wobei dies wieder nicht ganz konsequent ist, denn es gibt auch die Zwischenstufe "beschönig" nicht. Also kann der Umwuchs nicht be...ig, sondern muss be...igen heißen. Ob es neben beigen Umwüchsen auch andere Farben im Sortiment gibt? Z.B. weschönißen, blaschönuen, braschönunen?
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Fleischers Karsten

Ich denke, die haben das -en weggelassen, weil es durch die Flexionsanden ersotzen wird und somit beschönig- die Wurzel des Verbs ist.

Das mit den Farben ist lustig, mal sehen was man daraus basteln kann.
Karsten

Kilian

zerˈfil·men <V.t.; hat> (ein Buch) schlecht verfilmen

Agricola

filmen gehüre zu den Wörtern, die ich von Grund[form] auf verörnde: Zum Beispiel

fehmeln (ich fehmele, du filmst, er filmt, wir fehmeln, ihr fehmelt, sie fehmeln), falm, fälme, film! fehmelt!, gefehmeln
Der Film

weitgehend analog zu sehen / die Sicht

Es hieße dann natülr auch: ich zerfehmele das Buch, er zerfalm das Buch
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.