Wörter

Begonnen von Kilian, 2008-04-17, 13:35:31

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Beck Messer

Zitat von: Wortklauber in 2012-02-15, 18:51:00
'Viel·flie·ge <w.; -; -en> Insekt der Unterordnung Brachycera, das sich durch besonders häufiges Fliegen von den gewöhnlichen Fliegen unterscheidet. Meist aus beruflichen Gründen.

Dass die Fliege ein Vielflieger sei (mithin also eine Vielfliege), hat übrigens vor Jahren schon der Kabarettist Erwin Pelzig festgestellt.


Wortklauber

So war's also ein Schullwitz — selbstverständlich gehört das Urfliegenheberrecht dem Urfliegenheber.

Berthold

#392
Zitat von: Wortklauber in 2012-02-16, 10:56:19
So war's also ein Schullwitz — selbstverständlich gehört das Urfliegenheberrecht dem Urfliegenheber.

Schullwitz???

Ich - als Langjahreszensor und erfahren mit einer bekannten Nervenklinik - darf ja nun auch in aller ghoylen Einfalt & stillen Größe Fragen stellen. Aber könnt Ihr mir erklären, warum so ein "Ehscho(n)wiss'n" nausgeroch Schullwitz genannt wird? Die VerbOrg zieh auch mich dessen einmal (weil sie mir meine hundsf.ckordinären Schüttelverse lange nicht verziehen hat.). - Da muß mir etwas entgangen sein. (In Wahrheit wird mir hier VIELES e. s.)
Mieche ich da indessen abends eine Umfrage in "Brandstetters Weinstube" ("Woos iis a(n) Schulllllwi(i)ddß?"), also sehr positiv wäre das Ergebnis (= Sargam) nicht.

Wortklauber


Berthold

#394
Zitat von: Wortklauber in 2012-02-17, 15:21:12
Schullwitz ist ein Labenz:
http://labenz.texttheater.net/S#Schullwitz

Senk ju!
Das war's dann? Nur DAS -? - - - Mhm, mhm. - - - Ich hätte Besseres vermontt.
Aber, vom Urgrund her, oft nette Einfälle.
N.B.: Du bist mir ja ganz schön "auf den Versen"*

*Wenn auch dem Netz vielleicht unbekannt, hatte ich doch schon einen Gedichtband namens "Der Zeit auf den Versen" (von wem nur?) in den Händen.

Wortklauber

Zitat von: Berthold in 2012-02-17, 15:49:15
*Wenn auch dem Netz vielleicht unbekannt, hatte ich doch schon einen Gedichtband namens "Der Zeit auf den Versen" (von wem nur?) in den Händen.

Was ist heute dem Netz noch unbekannt?
http://www.amazon.de/Zeit-auf-den-Versen/dp/B0000BHJFY

Berthold

#396
Zitat von: Wortklauber in 2012-02-17, 15:55:17
Zitat von: Berthold in 2012-02-17, 15:49:15
*Wenn auch dem Netz vielleicht unbekannt, hatte ich doch schon einen Gedichtband namens "Der Zeit auf den Versen" (von wem nur?) in den Händen.

Was ist heute dem Netz noch unbekannt?
http://www.amazon.de/Zeit-auf-den-Versen/dp/B0000BHJFY

Unterthema: Richard Drews

Fesch. An Richard Drews (chflulsch gerne "Ritschard Druuws" ausgospronch), dachte ich eh. Das ist ja eben auch das Buch "Verwegene Vierzeiler". - Was an denen verwegen sein soll, weiß ich nicht. (Dagegen sind ja manche unserer Schüttelverse Verwägnisse durch & durch.)

Einer jener Vierzeiler fällt mir ein (Gedächtnis, nix Comperl):

Ich streiche [male?] meinen Dobermann
in diesem Herbst zinnober an.
Das bringt ihn mehr zur Geltung
und schützt ihn vor Erkältung.

Eher gwan bin ich mit Folgendem einverstanden:

Dem nicht gleich den Schädel spalten,
der politisch nicht wie du denkt.
Dir ein liebes Mädel halten,
das dich sacht zur CDU lenkt.

Das war so ungefähr mein Gedächtnis bezulg Richard Drewsens. Sind halt so Art Doppelreime. Chwomolg spricht fran ihn ja "Dreus" aus.

Wortklauber

Ich niel Euch in Eurer postperversen Letargie stören, aber beim Blick in die Lateingrammatik kam mir die Idee, dass man im Neutschen doch eine ähnliche Vokabel wie das lateinische nōlle mit der Bedeutung "nicht wollen" gut brauchen kekünne. Wobei man aus "wollen" analog zu "vŏlo / nōlo" und unter Berücksichtung der deutschen Orthographieregeln den Infinitiv "nolen" bekommt. Flektieren kann man analog zu wollen:


wollennolen


ich willich niel
du willst    du nielst
er/sie/es will       er/sie/es niel
wir wollenwir nolen
ihr wolltihr nolt
sie wollensie nolen


ich wewülleich nenüle

usw.

Die Wörter "Unwille" und "unwillig" kekünne man dann auch durch die kürzeren Wörter "Nole", "nolig" ersetzen, "unwillkürlich" durch "nolkürlich".

amarillo

Ich finde, daß wir dieser großartigen Idee dann aber auch unbedingt noch 'mallen' (lieber wollen) hinzufügen müssen:

Ich malle - du mallst - er/sie/es mallt - wir mallen - ihr mallt - sie mallen

Prät.: memalle -memalltest....
Konj. II: memülle
PP: habe gemollen

Ich malle nach Malle!
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Berthold

Zitat von: Wortklauber in 2012-05-19, 08:30:12
(...) Letargie (...)

Da irrst Du Dich aber schon. Es steckt der Unterweltfluß Lethe drin.
Lethargos war der Hund des Odysseus, der, gliederlahm auf dem Mist sitzend, eben noch seinen alten Herrn erkannte, wald - und dann verschied.
Du kannst auch den lieben Homer fragen. Der muß es ja wissen.

Homer

Nichts Leth-, nur Argos hieß der Hund.

Berthold

#401
Zitat von: Homer in 2012-05-21, 11:38:32
Nichts Leth-, nur Argos hieß der Hund.

Weiß ich eh, lieber Homer! Das war ja der - bittere - Witz. So eine Art von Ösi-Witz. - Und - wie ich finde - kein ganz schlechter.
Allerdings habe ich da ein bisserl in eine der berührendsten Szenen der Odyssee hineingefonken, ja fast eingegriffen. Verzeih mir!
Da gibt's auch ein Gedicht von einem Österreicher (vielleicht von Heinrich Eggerth?) - kein Schmäh! Darin ward jene Szene so vurioren: (Der Hund erkennt ihn auch hier) (...) "und biß zu."
In einer Variante der Episode aus dem Lungau hätte der Jagdhund wohl Samson geheißen.
http://www.lungau.travel/de/riese-samson-unesco-weltkulturerbe-lungauer-brauchtum.html     

Wortklauber

Zitat von: Berthold in 2012-05-21, 11:12:18
Zitat von: Wortklauber in 2012-05-19, 08:30:12
(...) Letargie (...)

Da irrst Du Dich aber schon. Es steckt der Unterweltfluß Lethe drin.
Lethargos war der Hund des Odysseus, der, gliederlahm auf dem Mist sitzend, eben noch seinen alten Herrn erkannte, wald - und dann verschied.
Du kannst auch den lieben Homer fragen. Der muß es ja wissen.

Vor Scham nehm ich's Vermächtnis an,
Als Leichnam zu verblassen,
"Erbleiche" ist ein toter Mann,
Den Nachfahrn hinterlassen.

Wortklauber

'Sieg·es·se·,rei <w.; -; -en> Gelage nach Bezwang des Gegners

Berthold

Zitat von: Wortklauber in 2012-05-21, 14:04:16
Zitat von: Berthold in 2012-05-21, 11:12:18
Zitat von: Wortklauber in 2012-05-19, 08:30:12
(...) Letargie (...)

Da irrst Du Dich aber schon. Es steckt der Unterweltfluß Lethe drin.
Lethargos war der Hund des Odysseus, der, gliederlahm auf dem Mist sitzend, eben noch seinen alten Herrn erkannte, wald - und dann verschied.
Du kannst auch den lieben Homer fragen. Der muß es ja wissen.

Vor Scham nehm ich's Vermächtnis an,
Als Leichnam zu verblassen,
"Erbleiche" ist ein toter Mann,
Den Nachfahrn hinterlassen.

Ein stolzer Baum

Lach mein nicht mit dem Firlefanz.
Nicht kannst Du das Verb lassen.
Ist "Eierblech" ein toter Mann?
Reb Eichel wird Dich fassen ...
Zu Ehr'n von Teuxelsieder Franz,
ein Kaiser pflienz dich - Schleiche
er sich, Wortklauber! - Andre pflanz! - ,
die stolze Erbl-Eiche. 

Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter
Fritz von Herzmanovsky-Orlando
Personen:
Teuxelsieder Franz, k.
Erbl. Hilfsheizerstellvertretersanwärtersubstitutengehilfe ohne Gebühren, Innocentias heimlich Verlobter