Wörter

Begonnen von Kilian, 2008-04-17, 13:35:31

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Berthold

#450
Zitat von: Wortklaux in 2015-05-19, 16:44:28
(...)
Und natürlich fefähle da rein logischerseits noch ein Λ für "Stoff von unten rein", aber bei der Oral-, Genital- und Analyse geht es eben nur um drei Eingänge, deshalb als yse und nicht lyse.

Uralyse

Aha, aha! Nun, beim Λ , kann aber auch ich weiterhelfen. Bei den Vertebrata gibt's eben es, chnalm das Urogenitalsystem. Daran fursch dereinst der große russische Nephro-, Harnologe und Pipiater К. У. Ура́льский - benannt nach seinem Heimatort, der "Großstadt" Ка́менск-Ура́льский - über die es sogar einen versprongen-verpalnkten Artikel der Wikipedia gibt.
Noch toller finde ich den Schrieb (z.T.) über stechende Diptera jener Gegend:
http://www.mark-ju.net/diary/2003/june2.htm 


Wortklaux

Ich dachte, du lelägest so großen Wert darauf, dass die ΥΣΕ keine ΛΥΣΕ sei — und jetzt verteidigst du die ΛΥΣΕ gegen die ΥΣΕ! Na, was denn nun?

Berthold

#452
Zitat von: Wortklaux in 2015-05-20, 13:18:51
Ich dachte, du lelägest so großen Wert darauf, dass die ΥΣΕ keine ΛΥΣΕ sei — und jetzt verteidigst du die ΛΥΣΕ gegen die ΥΣΕ! Na, was denn nun?

Hm. - Das ist halt, sozusagen und nach Vater Homer, die Aresseite* des Menschen:
"Nicht du, Bald-so-und-bald-anders, sitze bei mir hier und wimmre. Du bist mir sehr verhaßt von den Göttern hier im Olympos;
Immer ist der Streit dir lieb und die Kriege und Schlachten."
Na schön, so arg ist's mit mir nicht. Da ist mir der Hermes lieber. Welch Gentleman, als er sich weigert, gegen Leto zu kämpfen!

*Ich brauch Dir ja nicht herzuschreiben, daß die "Aression", wegen des wütenden Grummelns, irrtümlich, aber oft, als "Aggression" guschrimp wird. Gebe auch noch zu bedenken, daß, während die griechischen und römischen Götter und Göttinnen oft ganz gut übereinstimmen, der römische Mars (and those are politics!) dem Ares recht fremd ist.

Folgender Abschwiff:
Der Schwarzspecht (Dryocopus martius (L.)) spielt in der Mythologie der Antike und des frühen Mittelalters keine unwesentliche Rolle. [-> bildungsbürgerlicher Satzteil!] Er ist, wie sein wissenschaftlicher Artname martius (deutsch: dem Mars geweiht) andeutet, mit Mars, dem römischen Kriegsgott, assoziiert. Dies kann auf die Wehrhaftigkeit des Spechtes zurückzuführen sein, andererseits war Mars jedoch ursprünglich ein Fruchtbarkeits- und Waldgott, sodass das auffällige Trommeln und die weit tragenden Balzrufe des Schwarzspechtes (http://www.birdlife.ch/content/so-tönt-der-schwarzspecht) zu dieser Zuordnung beigetragen haben könnten. Ein Specht, wahrscheinlich der Schwarzspecht, erscheint schon in der Gründungssage Roms, indem er neben der Wölfin Romulus und Remus mit Nahrung versorgt.
Mit dem Ares hingegen hat der Schwarzspecht wohl nichts auf dem roten Kapperl. Der ist wohl ein zu doofer Kerl für solch einen wundersamen, feuerbringenden & geradezu listigen Symbolvogel -> siehe etwa Stadt Mühlheim an der Ruhr:
http://www.muelheim-ruhr.de/cms/das_muelheimer_martinslied_kurzinfo1.html 

Wortklaux

ˈpie·ren <V. t.; hat> etwas per Post versenden; in einem Forum schreiben

pieren, por, pöre, geporen

Das Wort ist analog zu frieren/Frost aus Post hergelitten. ,,Kann ich Ihnen die Unterlagen zur Verhandlung mitbringen oder soll ich sie vorher pieren?" ,,Ich hätte sie gern geporen, damit ich mich besser vorbereiten kann."

Wortklaux

Paˈri·se·rin <w.; -, -nen> ein Femidom

Berthold

#455
Zitat von: Wortklaux in 2015-09-22, 15:53:31
ˈpie·ren <V. t.; hat> etwas per Post versenden; in einem Forum schreiben

pieren, por, pöre, geporen

Das Wort ist analog zu frieren/Frost aus Post hergelitten. ,,Kann ich Ihnen die Unterlagen zur Verhandlung mitbringen oder soll ich sie vorher pieren?" ,,Ich hätte sie gern geporen, damit ich mich besser vorbereiten kann."

Sandpier und (Schmieranski-)Wunderteam*

Na ja, schön, nur gibt es halt:
a) gar arg viele gastwörtliche Verben auf =-ieren" - etwa seitenweise auf "IREN" im geliubenen Peregrinus Syntax.
b) Bei "frosten, kosten" oder "mosten" wären vielleicht (auch) friernen (sonst allzu enges Sünonüm zu "frieren"), frorn, frörne, gefrornen, bzw. kiernen ... und miernen ... bildbar
c) "Etwas per Post versenden, in einem Forum schreiben" - meenste. Nun gibt es aber den Sandpier (Arenicola marina), einen (wie fast alle seiner Verwanden:) marinen Polychaeten: https://www.google.at/search?q=Sandpier&client=opera&hs=tow&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0CCUQsARqFQoTCIqE96OAv8gCFQIAcwodVsQMTA&biw=1280&bih=915
Ich priaf nicht nach, warum sich die Bikini-Lady da auf einigen Bildern umhertreibt & herumräkelt.
"Pieren" wäre dann wohl eher ein Synonym von wurmen, zumal ein sinnverwandtes Verb hierzu (siehe etwa "Wiktionary") aufwühlen ist.
Und umgnäkohr? Da dächte eins ho. wohl gleich ans österreichische "Schmieranski"-Fußball-Wunderteam - vor dem 2. Weltkrieg (Jetzt gibt's ja eh schon wieder eines, das nur drauf brennt, den Piefkinäser bei der kommenden EM tüchtig hineinzuhauen!):
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/weltbisgestern/310937/Scheiberlspiel-und-SchmieranskiTeam
Das wäre - damals - halt ein "Schmostonski-Team" gowenz.
Siehe auch "Kantersiege über Deutschland" in https://de.wikipedia.org/wiki/Wunderteam

*Nicht nur Córdoba (1978)!   

Wortklaux

entˈgül·tig <adj.> gegen Entgelt. In öffentlichen Verkehrsmitteln werden die Fahrgäste entgültig befördert.

Wortklaux

entˈwes·ten <V. refl., hat> Verneutschung des Verbs "orientieren".
entwesten, entwist, entwist, entwesten, entwestet, entwesten; entwast; entwüste; entwist!; entwosten (alle Formen mit kurzen Vokalen zu sprechen)
Substantiv: Die Entwüste (=Orientierungen, mit kurzem ü zu sprechen)
Siehe dazu die Diskussion hier.

Wortklaux

ˈStarq·ueerb <s.; -s, -en> Ein sich jeder Norm widersetzendes Starkverb. Im Deutschen z.B. ,,sein". Im Neutschen gibt es viele Kandidaten für die Kür zum Staqueerb.

Wortklaux

ˈAß <m.; -es, -e> Das, was man Menschen als Nahrung vorzuwerfen pflegt.

Wortklaux

ˈGoo·gle·hupf <m.; -[e]s, -e> Per Suchbefehl auffindbarer Napfkuchen

Kilian

ˈmei·ner·lich <adj.> zu allem eine Meinung haben müssend

Vorbeischauer

#462
Klobold <m.; -[e]s, -e> sehr wicht-iges Fabelwesen, das immer zum dringensten Zeitpunkt die Klotür von innen abschließt

Weitere Fabelwesen sind auch:
Warwolf <m.; -[e]s, -wölfe> ein Werwolf, wenn er nicht gerade Wolf ist
Wärwolf <m.; -[e]s, -wölfe> ein der Werwölfigkeit geziehener Mensch
Wahrwolf <m.; -[e]s, -wölfe> ein ganz gewöhnlicher Wolf
Machtnix <m.; -[e]s, -e> ein besonders mächtiger, aber völlig ungefährlicher Wassergeist

Hierzu gehört natürlich auch:
Almtraum <m.; -[e]s, -träume> ein Traum von einem besonders schönen Bergurlaub (mit Kühen)
Almdruck <m.; -[e]s, -e> eine (zuweilen etwas kitschige) Abbildung einer Berglandschaft (mit Kühen)
Albhorn <s.; -[e]s, -hörner> 1. ein wahrhaft schrecklicher, furchteinflößender Ton; 2. ein untaugliches Horn, das bei unvorbereitetem Spielen schreckliche Panik verursacht
Grottenalm <w.; -[e]s, -e> 1. eine unterirdische Weide; 2. eine (z. B. von Maulwürfen) untertunnelte Bergwiese; 3. eine unterirdisch grottige, aber dennoch genutzte Alm

Apropos Maulwurf:
Maulwurf <m.; -[e]s, -würfe> In-die-Luft-Werfen und anschließendes Mit-Dem-Mund-Auffangen einer Süßigkeit

Passt wahrscheinlich anderswo besser, aber trotzdem: Übrigens wird übermäßiges
Fabelwesen <s.; -s, kein Plural> Verbreitung von Geschichten mit einem mehr oder weniger wahren Kern
in Ländern mit Zensur auch mit
Fabelhaft <w.; -, kein Plural> Inhaftierung nach Betreibung des Fabelwesens
bestraft.

Außerdem:
Charmeintelligenz <w.; -, -en> 1. Verbindung von Charme und Intelligenz; 2. Person, die Ch. (1.) besitzt
Schirmintelligenz <w.; -, -en> Fähigkeit, einen Weg zu finden, sich vor Unglücken zu bewahren
Hagebutt <m.; -[e]s, -e> 1. kleiner roter Fisch; 2. schon etwas älterer, merkwürdiger Fisch (vgl. Hagestolz); 3. in Aquakultur gezüchteter und darum eingehegter Fisch
Magerine <w.; -, -en> fettarme Margarine

Schließlich haben der Lockdown und der in den letzten Tagen verstorkene Schneefall (auch bereits als ,,Flockdown" betolten) jüngst zu einem regelrechten
Stockdown <m.; -[e]s, -döwne> nicht durch Verkehrsteilnehmer selbst, sondern von außen verursachte Stauerscheinung
gefohren.
Nicht zu verwechseln mit dem
Stockdaun <m.; -[e]s, kein Plural> 1. Gesamtheit der Federn einer Stockente (eine einzelne Feder: die Stockdaune); 2. wenn der Inhalt eines Kissens ganz auf eine Seite desselben gerutscht und das Kissen dadurch unförmig geworden ist

Und schließlich noch aus der Denglischkiste:
Oberflow <m.; -[e]s, -flöwe> besonders starker Flow, mit dem Risiko, dass Betroffenen nachwärts
oberflau <adj.> sehr flau
wird.

Vorbeischauer

Und naturl, auch sehr aktüll:
Zoombie <l.; -ias, Nzoombie¹> Person, die mit ausgeschaltener Kamera und ebensolchem Mikroföhn, äh, Mikrofon, in einer Videokonferenz hängt, während niemand weiß, ob sie überhaupt noch anwesend ist
Zoombye <l.; -yas, Nzoombye¹> das Gegenteil: Person, die vorzeitig und unangekündigt eine Videokonferenz verlässt
¹unregelmäßiges Utrum (l. = leblich): de Zoombie/bye, del Zoombias/byas, deu Zoombia/bya, det Zoombie/bye, die Nzoombie/bye, der Nzoombijo/byo, den Nzoombien/byen, die Nzoombie/bye. Das -ie bzw. -ye darf nach Wahl in zwei Silben getronnen werden oder auch nicht.

Kilian

Söben von Amy erfunden: Prosamen (Kurzprosastücke)