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Begonnen von Le soleil, 2006-02-07, 20:42:05

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VerbOrg

Zitat von: Kilian in 2006-02-07, 22:19:53
Stimmt, er würde womöglich auch nicht von the sun und the moon schreiben, sondern von Sol und Luna oder gar irgendwelchen astronomischen Zahlenketten. ;D
El sol und la luna, bitte. Mit Artikel.

Aber auch das dürfte bezwulfen werden:
Zitat von: Kilian in 2006-02-07, 22:08:13
Wenn unser Sterngucker gehabt gehabt einen englischen Fachaufsatz schreibt, wird er wohl it benutzen.
;)

Aber amarillos Frage stell' ich mir auch schon 'ne ganze Weile. Wo ist gehabt gehabt abgeblieben?
Hat der sich im All verloren?

Kilian

Ans Spanische dachte ich gar nicht. Vielmehr Sol und Luna als Eigennamen, aus dem Lateinischen, fachsprachlich - was dem Zoologen z.B. sein Anser caerulescens ist...

Fleischers Karsten

Zitat von: Ku in 2006-02-07, 21:50:46
Bei der Gelegenheit kann man vielleicht auch mal klären, warum es im Französischen Der Sonne und Die Mond heißt.  

Hier findet sich eine kurze Erklärung und hier wird gesagt, dass der Mond auch in anderen Sprachen männlich ist bzw. war (bitte nur den ersten Absatz lesen).
Karsten

caru

was da nicht drinsteht: im sanskrit (und allen andern indischen sprachen) sind zwar sämtliche mond-wörter weiblich, aber die sonnen-wörter auch! beide werden als männer personifiz georen.

abgesehen von den zahllosen sprachen, die gar kein grammatisches geschlecht haben. hmmmmmmm, und eigentlich alle schamanistischen gesellschaften bewegen sich im bereich solcher sprachen (altaiisch, sino-thai, tibeto-birmanisch, koreanisch...). also so ganz geht das mit den gott-göttin-vorstellungen nicht.
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

Bertl

Ich hab da nur ein bisserl in einem etymologischen Wörterbuch und in zwei Mittelhochdeutsch-Nhd.-'Wörterbüchern' im Internet  nachgeschaut.
Der mhde. mân(e) oder môn(e) (Ahd.: mâno) ist in den meisten Quellen männlich, bisweilen aber auch weiblich.
Im Ahd. soll sunna fem. seit dem 8. Jh. nachgewiesen sein, sunno masc. erst seit dem 11. Jh. Die mhd. sunne gab es weiblich oder auch männlich. Ich glaube, daß es in Österreich Dialekte gibt, in denen 'da Suun' (oder so ähnlich) immer noch männlich ist (wie übrigens auch 'Hirn', 'Stirn' oder 'Fahn[e]'). Dort ist dann aber sicher(-?) auch der Mond männlich.  

Bertl

Internet nachgeschaut

Bertl

Zitat von: Kilian in 2006-02-07, 22:05:54
Das Pronomen frau halte ich für eine Problembeschaffungsmaßnahme. Man kann man nichts Sexistisches vorwerfen, außer dass es zufällig wie Mann klingt, aber
1.) so klingt - also bitte! Da sind wir dann bald bei jenen Feministinnen, die sich nicht Mitglieder, sondern Mitfrauen nennen, weil ihnen Mitglied zu männlich klingt, fragt jetzt nicht, warum.
2.) da bei deutschen Substantiven im Singular Artikelpflicht herrscht, sind Verwechslungen zwischen man und mann ausgeschlossen. Humorige Verrenkungen, notorisch in Billigkolumnenanfängen wie "Wenn man(n) oder besser besagt frau..." auftretend, gehören auf die sprachliche Mülldeponie.
Vsierstmeh/Vsierstehm imch nicht ganz, warum dmu/dum die Wsiert[in] solchsie Wörzie nicht ansierkmennst, liebsie Kilion.


Bertl

Bzw.: Vsiestmeh/Vsiestehm - Wsiet[in] - ansiekmennst

Fleischers Karsten

#23
Also ich plädasse für:

man -> mensch
er/si(e) -> es, als Nebenformen zi(e) -> tes, är -> äs, ehr -> ehs
der/di(e)/dem -> das

Und eshe da, schon kann esch keines mehs übes geschlechtsspetesfische Ungesechtigkeiten mehs eseifesn.

Mensch muss abes auch bedenken, dass es Leute geben könne, das rückwästs lesen. Also:

nam -> schnem
re/(e)is/ies -> se, als Nebenformen (e)iz/iez -> set, rä -> sä, reh -> seh
red/(e)id -> sad

Zugegeben, es wird ein bseschen schweseges zu saden - manch eines bekommt vielleicht Probleme, seines eigenes Schnemen auszuspsechen - aber das anfängliche Gessetheit dürfte esch bald legen, nachdas mensch eskannt hat, dass esch nun keines mehs auf das Füße getseten fühlen kann.
Das Vesständlichkeit wird auch ein wenig lsaden müssen, abes was tut mensch nicht alles für das Gleichbesechtigung das Geschlechtes.
Karsten

Bertl

Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-02-09, 13:44:22
Mensch muss abes auch bedenken, ...
Wat'n ne Mensch? - Meenstme ne Freusch?

Fleischers Karsten

#25
Zitat von: Bertl in 2006-02-09, 18:28:27
Wat'n ne Mensch? - Meenstme ne Freusch?

OK, mensch set vielleicht auch noch zu maskulin. Durch was kann man es essetzen?
Karsten

Ezilopp

Zitat von: VerbOrg in 2006-02-07, 22:02:35
Ich schätze, wie Deustchen stehen da mit der Genus-Zuordnung ganz schön einsam da.

Wenn sich der Engländer auf die Sonne bezieht, ist's auch "he", der Mond dann "she". (Auch eine Sache, die ich nie verstand, wie kommt's dass Sonne und Mond nicht - wie alles andere auch - sächlich sind?)

Das russische солнце (=Sonne) ist männlich, луна (=Mond) ist weiblich.

Gibt es außer der deustchen Sprache weitere, die genau anders herum verfahren als die bisher erwähnten Fremdsprachen?
Im Russischen ist die Sonne sächlich, was ja schon die Endung angezeigt wird.
Der Mond ist im Russischen als Eigenwort männlich (месяц, auch der Monat), als Fremdwort луна weiblich...
Außerdem gibt es Sprachen, die den Begriff des Genus nicht kennen. Sie haben es da eindeutig einfacher.
Moin-moin übrigens - nach langer Zeit mal wieder!

Agricola

Zitat von: Ezilopp in 2006-02-27, 15:34:10
Der Mond ist im Russischen als Eigenwort männlich (месяц, auch der Monat)
Wenn das mal kein Fremdwort ist ... Lat. mensis, is, ebenfalls männlich. Beim lateinischen "ns" ist das n oft flüchtig, da sind wir schon fast bei месяц.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Agricola

In meinem Lateinlexikon von Georges fand ich für verschiedene Vokabeln die Übersetzung "das männliche Glied" (cauda, caulis, columna, contus, curculio, cuspis, fascinum, femur, [pars corporis] furcifera ;D, hasta, membrum, mentula, muto, mutonium, nervus, peculium, penis, priapus, sceptrum, telum, tenta, verpa, virile, vomer, aluta [letzteres nur für das schlaffe]).

Nun war ich zwar einbedrocken ob des Ausdrucksreichti der lateinischen Sprache, frug mich aber, wenn es denn ein explizit "männliches" Glied gebe, ob es denn auch eine weibliches Glied gebe. In der Tat wurde ich fündig, wenngleich für dieses das Ausdrucksrepertoire der lateinischen Sprache weit weniger verschwenderisch ist: eugium, feminal, membra, virginalis, tubus.

Jetzt wäre nur die Frage: Wodurch unterscheidet sich ein weibliches Glied vom männlichen? Und ist mein eigenes Glied nun weiblich oder männlich?
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

amarillo

Soeben schnopp ich den folgenden Kommentar zu einer im Kölner Karneval mitziehenden Tambourgruppe auf:
"Seine Lieblichkeit, das Paukenmariechen.."

Grammatisch korrekt, wie mich deucht, da "-chen" Neutrum zu sein hat, aber aus mir noch nicht ganz klaren Gründen hätte ich "Ihre Lieblichkeit, das Paukenmariechen" gesagt. Stehe ich allein mit der Sichtweise? 
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.