externe Erfolge

Begonnen von VerbOrg, 2005-05-27, 20:02:37

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katakura

... tatsalch sehr schön, aber für die ehremitgliedschaft dedörfe es noch nicht reichen ... da muss er schon noch ein bißchen nachlegen ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Wortklaux

Zitat von: Homer in 2015-09-30, 13:19:36
Offenbar haben wir auch Sascha Lobo für uns gewonnen. In seiner neuesten SPON-Kolumne-schreibt er:

Es ist legitim, diesen "Scherz" von tiefster Unterirdik als Ausdruck einer menschenfeindlichen Ideologie zu betrachten.

(Das Adjektiv heißt zwar nicht unterirdig, aber das lassen wir gelten, oder?)

Und wenn man googelt, findet man das Wort schon 2009 bei ihm belågen.

Warum memüsse das Adjektiv "underirdig" heißen? Es heißt doch auch nicht mathematig, oder?

Kilian

Zitat von: Homer in 2015-09-30, 13:19:36
(Das Adjektiv heißt zwar nicht unterirdig, aber das lassen wir gelten, oder?)

Natürlich. Gefrurden sind vielmehr wir, unserer Grammatik auch den -isch/-ik-Wechsel produktiv hinzuzufügen. Heißt ja auch komisch und Komik.

Homer

Ja, -isch/-ik ist in (v.a. griechischstämmigen) Fremdwörtern so normal, dass im Wiki nur der -ig/-ik-Fall auftaucht. Aber Neubolde wie Heimik, Weibik, Ausländik und Konsorten verdienen schon eine eigene Erwuhn.

Wortklaux

Da es hier nicht um Französik, Italienik, Spanik, Rätoromanik oder sonst eine Welk geht, muss man wohl die Nötik anerkennen, diesen Punkt auf die Tagesordnung der Neutk zu stellen.

Wortklaux

Neben der Welk verdäne auch die Kölk Beachtung.

Wortklaux

Fürderhin wäre die Falk einer Behauptung, die Hark einer Kritik, die Bark eines Tones und die Hübk eines Mädchens in das Repertoire der Neutk aufzunehmen.

Wortklaux

Jetzt gehe ich aber Mittagessen, und da interessiert mich ersteinmal hauptsächlich die Frik des Fisches, wenngleich ich auch die Rak und die Fek der Bedienung nicht verschmünde.

Wortklaux

Und übrigens: Falls es mit der Hübk und der Fek stimmt, kekünne man bei der Keuk schon einmal einige Abstriche hinnehmen.

Berthold

#474
Zitat von: Wortklaux in 2015-10-01, 12:00:23
Und übrigens: Falls es mit der Hübk und der Fek stimmt, kekünne man bei der Keuk schon einmal einige Abstriche hinnehmen.

Was Autos halt so auspaufen - nebst einem Postskript, das es - so betont's dier nördlichere Theutsche - ín sich hat.

Na ja, bei der "Keuk" liegt nachtlur das "Keuchen" nahe. Zumal eins bei "Abstriche" halt gleich einmal an Schleimhäute von In-Liebe-Beiwohnorganen denkt. In einem Forum "Cyberdoktor" ist echt von "Ausluff aus Penis" die Schreibe:
http://www.cyberdoktor.de/suche/?q=Ausluff
Wer von Euch hat das auf gut Neutsch hinguschrimp? "Der Ruff", statt "das Raufen", na nicht schlecht! Oder gibt's den "Ausluff"  tatschalch in gewöhnlichem Kummerdeutsch?

P.S.: Und "ein(en) Puff besuchen" hieße dann "paufen"?

Wortklaux

Da es den Suff ja nun wirklich gibt, ist das alles nicht abwegig. Und der Kaufrausch wäre kürzer einfach als Kuff zu bezeichnen. Danach gönne man sich einen Verschnuff. Aber ein Ruff in der Kneipe, ohne zu blaufen, das wär' doch auch was, nach dem Vollluff. Oder ein Schiffstuff.

Kilian

Mein Kollege Oscar Strik hat letzte Woche erfolgreich seine Dissertation verteidigt, die sich mit Regelmäßigkeiten der (schwachen und starken) Verbbeugung im Schwedischen und im Friesischen befasst. Bereits vor einigen Jahren war mir seine Forschung zu den Urteilen Niederländisch Sprechender hinsichtlich starker Beugung frei erfundener sowie existierender, eigentlich schwacher Verben als höchst unterhaltsam und GSV-kompatibel aufgefallen. In den gemäß niederländischem akademischem Protokoll die Dissertation auf Beiblatt begleitenden stellingen (Thesen) heißt es nun u.a.:

Zitat3. Strong verbs are still going strong.

4. Analogisch. Eigenlijk heel logisch. [Analogical. It's really quite logical.]

(...)

6. Analogy is the principle by which words decide where they belong. Frequency is the strength they have to not belong.

7. The neglect of the study of humorous language is no joke. Language play is a serious matter.

8. Linguistic insights have thus far been too absent from secondary education.

Well said!!

wischundweg

Ich weiß zwar nicht, ob das wirklich ein externer Erfolg ist, weil man das Verb in unserer Liste vergeblich sucht. Aber:
Im SPON findet sich folgender Satz: Auch Morins Großvater stammt aus Ouessant - der Fischer verscholl 1955 spurlos auf dem Meer.   

Kilian

Das Verb verschallen steht deshalb nicht auf unserer Liste, weil es in einschlägigen Wörterbüchern bereits mit starken Formen gefohren wird, wenn auch neben alternativen schwachen Formen. Bemerkenswerter als die Stärke ist, dass dieses laut Wörterbüchern außer im Partizip II ungebräuchliche Verb überhaupt in einer anderen Form verwendet wird – und dann auch noch in der Bedeutung verschwand, nicht etwa verklang.

Wortklaux

Ist auf jeden Fall ein externer Erfolg. Das Verb verschallen findet sich auch in folgender Liste:
http://verben.texttheater.net/Partizipation
Allerdings meiner Mien nach nicht ganz korrekt, denn dort steht:
(verschallen ist zwar bereits offiziell der Infinitiv zu verschollen, jedoch bisher nicht offiziell in dieser Bedeutung)
Dabei hat nach Duden ,,verschallen" zwar ein starkes Imperfekt ,,verscholl", aber ein schwaches Partizip ,,verschallt", weshalb es wohl eher nicht ,,offiziell" der Infinitiv zu verschollen ist. Immerhin ist aber in der älteren Dichtung das Partizip ,,erschollen" von ,,erschallen" sehr gebräuchlich.