NOMEN: Systematischer Teil

Begonnen von Ku, 2005-05-08, 17:37:30

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amarillo

Zitat von: AmelieZapf in 2006-06-26, 10:35:01
Ich hoffe, daß bald mal darüber diskutoren wird, denn die Substantivseite harrt seit längerem der Verborß. Langsam komme ich mir vor, als trügen außer mir hier nur sehr wenige mit Eigenvorschlägen bei, und monologis mag ich auch nicht ieren. Wo bleibt das Gedankenduell, der Sportsgeist?

Nicht jedes Thema muß jeden Kollegen zwangsläufig gleichermaßen peitschen.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Agricola

Zitat von: AmelieZapf in 2006-06-26, 10:38:39
Hallo Bertl,

Zitat von: Bertl in 2006-06-23, 11:59:43
Die Kampfleiche beim Klavierüben trügen, nein, tragen zur Kempff*lachsaß des Denkens bei.

Wenn das "bei der Klavieruft" hieße, wärst Du schon sehr nahe an meiner idealtypischen Vorstellung. "des Denkens" ist auch ein Quasigerundium, welches wir mit "der Dunk" resp. "der Dink" schön stärken könnten.

Grüße,

Amy
Aber dieser Masch aus Latein und Deutsch bei "Klavieruft" scheint mir noch sehr verburßfähig. Wie wäre es mit "Klavi-exerzur" oder "Tastuft"?
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Bertl

Zitat von: AmelieZapf in 2006-06-26, 10:38:39
Hallo Bertl,

Zitat von: Bertl in 2006-06-23, 11:59:43
Die Kampfleiche beim Klavierüben trügen, nein, tragen zur Kempff*lachsaß des Denkens bei.

Wenn das "bei der Klavieruft" hieße, wärst Du schon sehr nahe an meiner idealtypischen Vorstellung. "des Denkens" ist auch ein Quasigerundium, welches wir mit "der Dunk" resp. "der Dink" schön stärken könnten.
Grüße,
Amy
Liebe Amy! Bändigerin der schwarzweißen Bestie[n]!
Ganz ohne Störnk schreibe ich: Die Klavieruft (ein Instrument - das ich nun nicht verwandeln will - ruft, daß molgst vierhangd drauf gespolen werde - während die 'Klavierunft' ja warlk wenig recessus narrativi böte), die ist sehr & ganz in Urnd! Für Dich. - Ich für mich darf sie dennoch nicht verwenden, denn mich rief das Kavier so gut wie nie; bei mir hatte das Klavierüben immer den kotzsauren Geschmack der Klavie-Rüben. Auf daß hier auch einmal ein Ka lauere.
Bei den Klavierzimmern unserer Músikschule (so betun das der Bürgermeister) hieß es für mich winterreuls (< winterreislich) stets: "Fremd bin ich eingezogen, / Fremd zieh' ich wieder aus."
Irgendwo hast Du auch geschrieben, Du kommest Dir vor, als schreibest allein DU ernsthaft erneuernde Beiträge. Tja, der Gedanke ist dem Bertl nicht fremd...
Herzlichst!
Berthold Franz Rainer Urban Norbert Joannes Janecek




AmelieZapf

Hallo zusammen,

Zitat von: amarillo in 2006-06-26, 10:51:19
Nicht jedes Thema muß jeden Kollegen zwangsläufig gleichermaßen peitschen.

Nicht ich, sondern der Scheff begahr Diskurs. Auch verlangte ich nicht von Dir, Dich masoch zu ieren.

Zitat von: Agricola in 2006-06-26, 11:15:32
Aber dieser Masch aus Latein und Deutsch bei "Klavieruft" scheint mir noch sehr verburßfähig. Wie wäre es mit "Klavi-exerzur" oder "Tastuft"?

Wenn Latein und Deutsch gemoschen werden, macht mir das wenig aus. Wenn man das nicht dedürfe, memüsse man auch unsere gesamten schönen ieren-Komposita dem Vergaß anheimgeben, da diese ja meist lateinischen Ursprungs sind, aber deutsch konjugoren.

Dasselbe gilt für mich bei griechisch-deutschen Mischmäschen (-> auf die Numeri-Liste).

Zitat von: Bertl in 2006-06-26, 11:38:49
bei mir hatte das Klavierüben immer den kotzsauren Geschmack der Klavie-Rüben.

Bei mir den exquisit-exotischen des Klaviars.

Zitat von: Bertl in 2006-06-26, 11:38:49
Irgendwo hast Du auch geschrieben, Du kommest Dir vor, als schreibest allein DU ernsthaft erneuernde Beiträge. Tja, der Gedanke ist dem Bertl nicht fremd...

Allein habe ich nicht gesagt. Nur daß es nicht viel konstruktiv-erweiternde Resonanz gab bei dem Thema (manche jedoch war hervorragend, z.B. die konsonantische Erwurt des Paradigmas: dämmern -> Durnft). Für diese sei gedankt.

Grüße,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

Kilian

Antwort #206 reicht mir auch fürs Erste, danke dafür, liegt ausgedrocken auf meinem 'To do'-Stapel.

Kilian

Die Verbzeuge auf -el werden überdies einen trefflichen Punkt 3.4 abgeben. Oder 3.5, wenn man unter 3 Handlungssubstantive und Ergebnissubstantive in 3.3 und 3.4 aufteilt.

AmelieZapf

Hallo Scheff,

Zitat von: Kilian in 2006-06-30, 16:00:38
Die Verbzeuge auf -el werden überdies einen trefflichen Punkt 3.4 abgeben. Oder 3.5, wenn man unter 3 Handlungssubstantive und Ergebnissubstantive in 3.3 und 3.4 aufteilt.

jawohl. Die Aufteilung würde ich aber nicht vornehmen, da das oft im Einzelfall nur nuanciert unterschieden werden kann.

Außerdem gibt es noch eine andere Methode 3.3-er-Substantive zu bilden: unter Abhackung der Endung "en", eventuellem Endkonsonantenverdulpp und Ablaut. Bsp. reiten - der Ritt, schreiten - der Schritt.

Grüße,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

AmelieZapf

#217
Scheff, wo Du gerade an den Nomina laborierst:

Neues Paradigma für Substantive auf -i{c}ität: Ersetzen durch -u{c}t und Ablaut im Wortstamm. Also wird:

  • die -ivität zur -uft (Festivität -> Fastuft),
  • die -izität zur -utzt (Elektrizität -> Elaktrutzt),
  • die -ilität zur -ult (Volatilität -> Volutult),
  • die -idität zur -ut (Rigidität->Rigadut),
  • usw. usf.
Bei fehlendem Endkonsonanten im Wortstamm ersetzt der Ablaut des letzten Wortvokals das u in der Endung: Fluidität->Fliet.

Grüße,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

Kilian

#218
Mist, die lassen sich nicht alle von Adjektiven ableiten. Also brauchen wir doch noch Regeln schwaches Substantiv → starkes Substantiv. Es sei...

And now, ladies and gentlemen, the lighter side: Der Stork der Region Neckar-Alb! Jeder dritte Ortsname endet hier auf -ingen, das macht einen bei Zugfahrten oder beim Betrachten von Landkarten ganz wuschig. Lieber läse man: Batz, Bel, Darend, Jas, Kab, Matz, Moss, Muns, Pfaff, Pluch, Rault, Sigmur, Toelf, nicht zuletzt Tub... und im Rheinland denn auch Lilch und Sol.

AmelieZapf

Hallo Kilian,

Zitat von: Kilian in 2006-07-24, 23:07:22
Mist, die lassen sich nicht alle von Adjektiven ableiten. Also brauchen wir doch noch Regeln schwaches Substantiv → starkes Substantiv.

Nein, brauchen wir nicht. Alle adjektivogen:

festivus -> festivitas -> Festivität <- festiv... naja, Analogiebildung, vgl. engl. festive.
(neulat.) electricus -> electricitas -> Elektrizität <- elektrisch
volatilis -> volatilitas -> Volatilität <- volatil
rigidus -> rigiditas -> Rigidität <- rigide

Mach das Ganze völlig rigide adjektivogen.

Grüße,

Amy


Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

Kilian

#220
Schauend, ob nicht auch einzelne -nfte oder -lste Rückzüchte ermöglichten, stieß ich auf interessante Etymologien, die, was die Bedeutung betrifft Ranft mit rahmen und Holst (Stechpalme) mit hüllen in Verbindung bringen. Die Verwandtschaft ist jedoch leider sehr viel indirekter.

Zitat von: VerbOrg in 2006-05-09, 17:38:26
Ist eigentlich amarillos Vorschlag mit der Konsonantenverschiebung schon angenommen? Wenn ja, habe ich da auch noch was:

bammeln -> Balnst
bimmeln  -> Bulnst

trommeln -> Trulnst

sammeln -> Sulnst
(rein)semmeln -> (Rein-)Selnst

Bei amarillo gab's gar keinen Konsonantenverschub.

Kilian

Zitat von: AmelieZapf in 2006-07-24, 23:27:19festivus -> festivitas -> Festivität <- festiv... naja, Analogiebildung, vgl. engl. festive.
(neulat.) electricus -> electricitas -> Elektrizität <- elektrisch
volatilis -> volatilitas -> Volatilität <- volatil
rigidus -> rigiditas -> Rigidität <- rigide

Also, SO geht's natürlich auch! :D Ich seh schon, ihr wollt das Neutsche auf lateinische Fundamente stellen, du und Agricola. ;) Nee, Spaß, gefällt mir, so mach ich's.

Smuss übrings Rigut heißen, nicht Rigadut.

AmelieZapf

#222
Zitat von: Kilian in 2006-07-25, 00:39:16
Bei amarillo gab's gar keinen Konsonantenverschub.

Außerdem muß es in den vorgenannten Fällen Balnft, Bulnft, Trulnft, Sulnft und Selnft heißen. Ranft und Holst sind natürlich auch sehr nett...

Zitat von: Kilian in 2006-07-25, 00:46:15
Ich seh schon, ihr wollt das Neutsche auf lateinische Fundamente stellen, du und Agricola. ;)

Ist dagegen was einzuwenden? Latein hat schon anderen aus der geistigen Umnachtung geholfen, deshalb sollte man's befördern.

Zitat von: Kilian in 2006-07-25, 00:46:15
Smuss übrings Rigut heißen, nicht Rigadut.

'Tschalgd, my bad. Aber Rigut heißt's auch nicht, gemäß Ablautregel heißt's Ragut.

Grüße von

Amy

die gerade bei einem Glas fränkischem Silvaner sowie einem Pfeifchen "Peterson's University Flake" mächtig entspannt.
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

Agricola

Zitat von: Kilian in 2006-07-24, 23:07:22
And now, ladies and gentlemen, the lighter side: Der Stork der Region Neckar-Alb! Jeder dritte Ortsname endet hier auf -ingen, das macht einen bei Zugfahrten oder beim Betrachten von Landkarten ganz wuschig. Lieber läse man: Batz, Bel, Darend, Jas, Kab, Matz, Moss, Muns, Pfaff, Pluch, Rault, Sigmur, Toelf, nicht zuletzt Tub... und im Rheinland denn auch Lilch und Sol.
Und in Baden natülr auch! Mein altes Heimatdorf heißt dann Kroz. Es gibt dann auch im Schwarzwald einen Ort namens S. Was machen wir mit Biengen, Tiengen, Furtwangen etc.?
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Fleischers Karsten

Im Scherz wolnd ich letztens die Berufsbezinch ,,Kinderbetreuerin" zu ,,Kinderbetröse" (alternative Schreibwies: -betreuse). Das männliche Äkwivalent wäre dann, analog zu Frisör / Frisöse, der Kinderbetrör. Dies lässt sich schick anwenden auf alle Verben, die auf –euen enden (ist mal was anderes, als ständig diese –ieren-Verben). Die handelnde Person heißt dann also jeweils wie folgt (m. / f.):

betreuen – Betrör / Betröse
streuen – Strör / Ströse
bereuen – Berör / Beröse
einbleuen – Einblör / Einblöse
freuen – Frör / Fröse
erneuen – Ernör / Ernöse
scheuen – Schör / Schöse
veruntreuen – Veruntrör / Veruntröse


Das geht mit –auen genauso gut:

bauen – Bör / Böse
flauen – Flör / Flöse
schauen – Schör / Schöse
(die Homonümie zu scheuen nehme ich in Kauf)
hauen – Hör / Höse
stauen – Stör / Stöse
trauen – Trör / Tröse
verdauen – Verdör / Verdöse
klauen – Klör / Klöse
kauen – Kör / Köse
sauen – Sör / Söse
grauen – Grör / Gröse
tauen – Tör / Töse
mauen – Mör / Möse


Bei Verben auf –euern / –auern kekünne man –örr / –örse verwenden:

feuern – Förr / Förse
heuern – Hörr / Hörse
scheuern – Schörr / Schörse
steuern – Störr / Störse
teuern – Törr / Törse
säuern / sauern – Sörr / Sörse
   
dauern – Dörr / Dörse
lauern – Lörr / Lörse
kauern – Körr / Körse
mauern – Mörr / Mörse
trauern – Trörr / Trörse
bildhauern – Bildhörr / Bildhörse
nassauern – Nassörr / Nassörse
kalauern – Kalörr / Kalörse


Man bilde die Geldbörse zurück zu: geldbauern.


Auf –eueln gips nix, nur auf –äueln, man kekünne –orl / –ölse verwenden:

gräueln – Grorl / Grölse
knäueln – Knorl / Knölse



Mörr / Mörse zu mauern weist schon starke lautle Ahnlik mit Mörtel auf, deshalb kekünne man das Mittel, Material oder Werkzeug zu Verben auf –euern / –auern bequem mit –örtel enden lassen:

mauern – Mörtel
bildhauern – Bildhörtel
: Ein Meißel oder Beitel
steuern – Störtel: Lenker, Lenkrad

usw.

Bei Verben auf –euen / –auen verwende man –ötel:

streuen – Strötel: Statt des schnöden Salzstreuers, aber auch evtl. das, was man ausstreut
einbleuen – Einblötel: Ein Rohrstock
schauen – Schötel: Eine Sehhilfe wie z.B. eine Brille oder ein Fernglas
klauen – Klötel: Werkzeug zum Verüben eines Diebstahls
tauen – Tötel: Hilfsmittel zum Auftauen Gefrorenems, z.B. eine Mikrowelle, ein Fön
kauen – Kötel: z.B. ein Gebiss

usw.

Es fehlen noch die Anden der Durchfuhr und des Resultats. Ich bitte um Hülfe!
Karsten