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Beiträge - Berthold

#2551
Zitat von: Günter Gans in 2006-08-21, 22:43:10
Die Löseln in #2987 kämen schon in die engere Wahl (auch die vreie Rechtschrieb hiebe hin), doch sie sind - Du kannst es Dir denken - nicht das, worauf ich hinauswull.

Geht's nicht noch ein bissel unfreundlicher? Das ist dem Troll doch ein Leichtes.
Mir fiele da nur etwas ein (mit sehr vreier Rachtschroyb), was nun warlk nicht mehr anginge:
Anna! Leck Tisch! (analektisch)
#2552
Kultur / Re:antike Rhythmen
2006-08-21, 21:15:21
Zitat von: Agricola in 2006-08-11, 13:48:57
Zitat von: Berthold in 2006-08-11, 13:32:14
Zitat von: Agricola in 2006-08-10, 19:43:13
Im übrigen finde ich als Schreibvariante für Tagame auch 水爬虫.
Das heißt eygolnt nur Wasserkriechtier.
水 爬 虫
爬 虫 sind Reptilien.
Steht aber in meinem großen Japanischlexikon als mögliche Schreibweise für "Tagame". Das ist sicher historisch belegt, allerdings gibt mein Lexikon für so etwas grundsätzlich keine Herkunftsnachweise. Solche Schreibweisen nennt man "Ateji" - eine "zugeteilte" Schreibweise für ein Wort, dass etymologisch gesehen mit dieser Schreibung nichts zu tun hat. Das Wort "tagame" scheint mir aus dem Bereich der "Yamatokotoba" zu kommen, also ein ursprünglich japanisches Wort zu sein, das somit keine ursprüngliche Schreibweise mit chinesischen Schriftzeichen hat.

VB: Heute einmal - wie sich der Berti die klassische japanische Höflichkeit (Solch Wort bleibe erhalten, so umstalnd, wie es halt ist!) vorstellt:

Dem ehrenwerten Herrn Agricola-sensei!
Jetzt kann es der Ehrenwerte wohl schon nicht mehr lesen, was der Nichtswürdige noch & noch herschreibt, aber meint Ihr nicht, daß 'tagame' von den hochwichtigen (kun)yamatensischen Wörtern 'ta' (=Reisfeld) und 'kame' (=Schildkröte) kommen kekünne? Das Ganze aber erschiene dem Ärmlichen weniger als ursprulng japanisches Wort als, zumindest inhlut, dem geschotz'nen Chinesischen nachgebolden (wobei es ja beim einfachen Landvolk Ausdrücke geben mag, die ihren Weg nicht in die harlre Schriftsprache fanden). Daß man in einer anderen Sprache (unabhang) auf die gleiche Idee kommen sesülle, eine Wanze als 'Reisfeld(weich)schildkröte' zu bezeichnen, erschiene dem Grundbescheidenen nicht recht wahrscheinlich.
Das bie1 (Weichschildkröte) läßt sich, wie sein erbarlm stückhaftes Internet- und Buchwissen molg zu sein dem Lausbuben vorgaukelt, im Chinesischen auf vier Arten (eine mit zusaltzer Vereinfachung) schreiben (eine davon fand er, mit schmutzicht-fatgten Fingern blätternd, nur in einem Wörterbuch des 'klassischen' Chinesisch - in jeder Hinsicht zu hoch für den nach wochenaltem Hosenschweiß Riechenden). Hauptvariante seinem unglaubwurgden Anscheine nach, mit dem 'Fisch'-Zeichen:

鱉, 鳖, 鼈, 龞. Die Schildkröte beim letzten Zeichen hat, der ganz unbetralchten Betrucht & Kenntnis des Lehrbuben nach, wohl ein Zipferl zu wenig. Dann gibt's eben noch die Variante - sie fehlt molgerweise sogar in der überragenden 'Unihan-Database' - mit dem Insekten-, Wurmzeichen 虫 unten. Da findet's der Kammerlsitzer - schwarz unter den Fingernägeln -, auf kindischem Niwóo, gleichwohl interessant, daß er zwei Zusammensötze, kurzsicht'gen Auges alnd doch sah, bei denen vielleicht (wie molgw. auch bei tian2 bie1) weiland (nur?) das Zeichen mit dem 'Insekt' verwendet ward.
Es handelt sich um: ma3 (馬) bie1, irgendeinen Egel. - Im Deutschen gibt es auch den Pferdeegel (Haemopis sanguisuga), wie er naseweis beizufügen sich herausnimmt.
- und um gou3 (狗) bie1, irgendeine Hundezecke (nach dem wundersamen Chinese-English Dictionary vom ehrenfesten Doktor Robert H. Mathews - dennoch ist solch Buch sofort schlecht, wenn es nur in die ungepflog'nen Hände des mit Mühe Schreibenden gelangt).

Mit bescheidenen Grüßen! - Doch in gewisser Bange, sich gleichwohl unbescheiden ausgedriucken zu haben:
Dero geringer, doch ölrer Bewunderer
Yan Bei Hou

#2553
Kultur / Re:antike Rhythmen
2006-08-21, 17:36:25
Zitat von: AmelieZapf in 2006-07-26, 09:11:35
Stroh war auch der Auslöser für mein Stück. Ich hatte auch die Längen und Kürzen arverbitten, mit einem Verhältnis von 2:1. Es ergibt sich ein 11/8 mit 1/8 Auftakt:
16 16 |  8 16 8 16    8 8 16 16     8 16 16 16 16    8 (16 16) |
Grüße,
Amy
Wird toll sein mit dem 11/8-Takt! Froychl mir sicher zu komplizoren. - Mir ging gestern beim 'Dinch' zu meinen 'Schwarzgallverslein' so ein kotzordinärer Walzer oder Landler durch den Schädel. Kompositorisch ein lötiger Seich (weil ich da ja auch nix kann), aber wenigstens mit jenem hübschen Kontrast, daß der Einser auf einer kurzen, im Gedicht unbetunenen Silbe liegt. Außerdem läßt sich mit 'vv - -' besser ein Walzer bilden als mit Weinheberschen Daktylen: 'Hymnus auf den Kahlenberg / Nicht weil Du, glanzbewußt, / heute so vornehm tust, / weil du ein Wiener bist, / Berg, sei gegrüßt! (...)' (Anzahrpfannchs und Versgrenzen nicht ganz gewiß, da z.T. aus dem Gedächtnis zitoren.)
Ich sesülle meinen Text einmal der lieben Margit übergeben, der Frau, die seit über 20 Jahren mit mir musiziert und am Klavier nicht nur Bändigerin der schwarzweißen Bestie ist, sondern auch musikalisches Gewissen - und strikte Gegnerin meiner vielen unsauberen Töne.  
#2554
Sprache / Re:Ich hilf Euch.
2006-08-21, 17:05:27
Verben, bei denen ein auf das 'e' folgendes 'r' die 'Hob' zu 'i' bewirkt, haben auch im Infinitiv und im Praesens Plural Indikativ 'i'.
'Spir[r]en' (schbia-n) auch in Wien, statt 'sperren': Ich (Ii) spir, du spirst, er spirt, mir spirn, ees spirts, se spirn.
'Mehr auf dem Land' gilt das auch für 'mirkng', statt 'merken' oder 'stirkng', statt 'stärken', öfters auch bei 'lirna', statt 'lernen'.
Zurück zu 'spir[r]en'. Man kekünne vermuten, das schlüge sich mit Formen von 'spüren'. Dies heißt aber eher 'gespüren' (gschbia-n).
#2555
Sprache / Re:Tripel- und Mehrpelvokalisur
2006-08-21, 16:48:02
Zitat von: Günter Gans in 2006-08-19, 23:22:21
O Bertl,
Regeln? Wattfür Regeln?
Paralinguistische.
Ein bisserl wie die Astrologie (vgl. das Wort Strolch). Nach außen hin ohne klaren Be- & Erweis, nach innen hin nicht ohne Poesie. War das klar? - Nein? - Macht nix!
#2556
Sprache / Re:Composita von "hauen"
2006-08-21, 16:31:28
Zitat von: AmelieZapf in 2006-08-21, 08:33:55
Konsonantisch geht's auch: kauern -> der Kräu.
Selbst kakokonsonantisch: lauern > der Lräu. - Etwa ein feiger Löwe, der einen Zebrahengst* irgendwo gemein abpaßt. (Poetisch: '... eines Zebrahengstes ... abpaßt'.)
Es gibt ja schon den Vogel, der das Mäuslein dem Tode weiht - den Weih.

*Und falls jener Hengst vom Zusammen-hängen bei der Puur käme, dann kekünne der Drengst ein im Gedränge Steckender, der Schwrengst ein unguter Schwängerer sein, während sich im Internet da und dort Pimmelverlrengste erbogt miechen. Das woylbe Gegenstück froychl einfach als Drengstin oder Zumpferlverlrengstin zu bezeichnen, das ginge nicht an.
Dagegen kekünne ein beleidigender Typ vielleicht ein Krenkst sein. Hierzu pieße dann die Krenkstin besser.
#2557
Sprache / Re:Moosthierchen
2006-08-21, 16:04:57
Zitat von: Kilian in 2006-08-18, 21:41:25
Du allein? Nee, zumindest die Überschrift hat sicher das Interesse vieler geweckt. Sei im Übrigen insbesondere für die differenzorene Übersicht der italienischen Endungen bedankt, die haben's mir angetan. :)
Lieber Kilian!
Ach, Du mienst den Hundatz (oder Hündatz) oder das Hündatze[r]l, den kleinen, bösen Hund, bezogst Dich auf die österreichischen Lulatsche, Dalkerpatsche und Schlampertatsche (Ich bin zu faul, nachzulesen, ob es sich hier um italianisierende Ende handeln kekünne.). Der Poetaster, der Philosophaster, die sind ja bereits bekannt.
Ferner: Nicht alle kurzen literarischen Werke sind den langen Schwarten/Schwartonen überlegen. Es gibt schon auch grindige Büchatze, Büchatze[r]ln oder Büchatsche[r]ln, wenig mehr denn gemrud'ne Bäumutzerln.
Tscha, machen ließe sich da einiges...
Ganz herzlich!
Der Berthold

#2558
Sprache / Re:Moosthierchen
2006-08-21, 15:50:31
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-08-19, 01:36:37
Auch ich, lieber Bertl, habe hier öfter mal reingeschauen, gerade wegen der Diminutiva, über die Herr A.J. Storfer (auch Wiener) so harrle Abhulnden schrieb.
Lieber Karsten!
Ich hab den Storfer auch gerne durchargebitten.
#2559
Sprache / Re:Tripel- und Mehrpelvokalisur
2006-08-18, 18:10:16
Zitat von: Günter Gans in 2006-08-18, 17:07:37
Dies fiuiaehre zu einem kompletten Paralleluniversum der Stiaeurk, also dem Anhiaong einer weiteren fiuenfspaltigen Tabelle in der Großen Liste, was das DIN-A-4-Format spriaoenge und einen zweieiten Bildschirm erfiueirdare.

Vorteil: Das Diaeustche wiaere global fiauer die Tsu-Kunft besser geriaeuesten, und die Diaeustchen wiauerden durch so viele i viel mehr liaeicheln. Ein Problem kiaoennte dabei die mauolngende Verstiaaelnd für weniger Durchgeknollene und Nichtfinnen oder Nichtchinesen sein. Gut dagegen die potentielle Singburk solcher Storke. Des Jodelns Mächtige wären klar im Vorteil. Ich dächte da an eine leicht finnisch-chinesisch geklangforbene GSV-Hymne, die es noch Kompon zu ieren giaeiaelte. (Oh. Das war ja schon die sextupelvokalische Variante).
All dies ürfe naturl noch weiterer Ausgur bed.
Tja, über mangelnde Diphthonge des Theuwatschen beklug ich mich auch schon, versoch auch, auf Abhilfen zu kommen.
Niwaueier hawaub aeiouwäöüch bjueiyewa swauoulchöürnowun Swouaiachön quöurne Räiäiöiöiüiüiwäiwäiwöiwöiwüiwüijäyäy..., eben Regeln.
Daß der Innviertler Jodler womolg noch mehr Meisterschaft verlangt als Tuvinischer Obertongesang, das akzeptiere ich.

Nun noch zu Gans: Nicht die capitolinischen, nicht die Lorenzschen Gänse berühren mich saundler. Viel mehr noch rührt mich die Indische Streifengans (Anser indicus). Die lebt des Winters in Indien, brütet aber in Zentralasien. Da liegt aber nun der Himalaya dazwischen, liegt nicht, reckt sich auf, ein böser warzbleißschwauer Wall! Verderben drawauüend. - Und SIE, sie kniffe nicht und flöge über irgendwelche kommoderen Pässe. Nein, Mut gefassen und - - OBEN DRÜBER, hinweg selbst über die Bartgeier (es ist kein Aas in den Lüften), noch höher hinauf ohne Sauerstoffgerät als Reinhold Messner. Höher hinaus. Es muß wie ein schwerer Rausch sein.

#2560
Späße / Re:misread words
2006-08-18, 17:35:36
Zitat von: katakura in 2006-08-18, 16:51:33
Zitat von: Berthold in 2006-08-18, 16:34:07
Bei eng geschriebener Fraktur plus Kurzsichteley ist diese Verwalx molg.

... nach dem fünften schoppen auch ;) ... und dann ist's eh schon wurscht, ob man im hirschen oder löwen sitzt und zecht ;D
Schon, schon, aber leider war's zu einem trougren Anlaß. Die Fahrt zum Begräbnis einer Professorin, die die Wiener Zoologie im Besten mitgestielten hatte. Und dabei war mir 'Zum goldenen Wolfen' ein wenig unhoylm. Der Wolf kommt in Wirtshausschildern eher nur dann vor, wenn die Wirtsfamilie so heißt. 'Weinhaus Wolf' ist ein Text von Gottfried Benn - in dem er sich von den Nazis abwendet (so liest man). Ich habe die G'schicht' einstweilen noch in keiner Wiener Buchhundl gefunden.
Nochmals komm ich zurück: Wenig Romantischeres gab's als unser altes Tasseurzinsen-Zimmer...  
   
#2561
Späße / Re:misread words
2006-08-18, 16:34:07
Ich las einmal auf einem Wirtshausschild - im raschen Vorbeifahren - 'Zum goldenen Wolfen', statt 'Zum goldenen Adler'. Bei eng geschriebener Fraktur plus Kurzsichteley ist diese Verwalx molg.
#2562
Sprache / Re:Moosthierchen
2006-08-18, 16:21:34
Ich schreib da nur was her, damit die 'Moosthierchen' nicht ganz ohne Antwort bleiben.
Und: Was, 35x soll ich da schon hineingeschauen haben? Das ist viel.
#2563
Sprache / Re:Verbzeuge
2006-08-18, 16:13:53
Zitat von: katakura in 2006-08-18, 16:03:40
Zitat von: Berthold in 2006-08-18, 16:01:00
Sag, katakura, weißt Du, von wem der Text dieser Bachkantate ist?
Ich schreib lieber diese Frage her, als daß ich gleich ins Internet nachwassern und nachnasern ginge.
... als alter bachfreund und einstiger wahl-leipziger meine ich mich erinnern zu können, daß der text von christian friedrich henrici ist, der sich auch picander nannte ...
Ich dank Dir schön! - Da gab's unlängst einmal in meinem Stammcafé eine kleine Fragerei, wer denn nun die Texte der Bachchoräle... Ich bin ja eher Schubertianer...
#2564
Sprache / Re:Verbzeuge
2006-08-18, 16:01:00
Sag, katakura, weißt Du, von wem der Text dieser Bachkantate ist?
Ich schreib lieber diese Frage her, als daß ich gleich ins Internet nachwassern und nachnasern ginge.
#2565
Sprache / Re:Verbzeuge
2006-08-18, 15:35:42
Lieber katakura!
Ich bin jetzt zu faul, in meiner 'Cellula scrutorum sapientiae' (dem 'Baumhaus') unter all den Papieren mein Etymologiebüchl (eines meiner Etymologiebüchln) hervorzukramen. Freilich kenne ich kriechen und kreuchen ('Alles, was da kreucht und fleucht'). Aber ob nun fleuchen warlk zu fliegen (fleugen) gehört - und nicht doch zu fliehen? Ging's freilich um dahinseuchen (das könnt's ja warlk geben), oder um kneuchen, zeuchen..., dann wäre ich gleich dabei, entzööche mich nicht. Gewiß fielen mir auch wieder Kennjokusse zu Hauf ein, aber solang da immer noch einiges Pfuhrohteikmuttes (Wenn Du das nicht verstündest, dann kökünnest Du die Amy fragen!) beim Kilian, quasi nur als potentielle Energie, archivoren ist (eh erst seit höchstens achteinhalb Monden), mach ich DAMIT nicht weiter.
Das war jetzt freilich ein Witz, nur ja kein Vorwurf an die 'Gesellschaft für Beinkleider, Animalpoesie und geflügelte (geflolg'ne) Diekleinüsse'.
           - - -
Gewiß, gewiß, da gäb's ja wohl (obwohl nur orthographische Varianten) auch bläuchen, gläuchen, (sich) mäuchen, spräuchen und verbräuchen. Tja - und erst drohen - dreuen; lohen - leuen...
Danke, lieber katakura, das war anregend! Vielleicht bräuchst (oder gar breichst)/brööchest Du Dir einen guten Kaffee - ?
Herzlichst!
Der Berthold